1
Verordnung
über den Natur- und Heimatschutz (NHV) vom 16. Januar 1991 (Stand am 1. März 2011) Der Schweizerische Bundesrat, gestützt auf Artikel 26 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 19661 über den Natur- und
Heimatschutz (NHG) sowie Artikel 44 Absatz 1 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19832 (USG), in Ausführung des Übereinkommens vom 19. September 19793 über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume,4 verordnet: 1. Abschnitt:
Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei Erfüllung von Bundesaufgaben5
Art. 1
6 Grundsatz Bei der Erfüllung von Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG und bei der Schaffung und Änderung von Rechtserlassen sowie Konzepten und Sachplänen (Art. 13 des Raumplanungsgesetzes vom 22. Juni 19797) für diese Aufgaben berücksichtigen die zuständigen Behörden des Bundes und der Kantone die Anforderungen von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege.
AS 1991 249
1 SR
451
2 SR
814.01
3 SR
0.455
4
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
5
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
6
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
7
SR 700
451.1
Natur- und Heimatschutz 2
451.1
Art. 2
Mitwirkung der Fachorgane für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege8 1
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU)9, das Bundesamt für Kultur (BAK) und das Bundesamt für Strassen (ASTRA)10 stehen den für die Erfüllung von Bundesaufgaben zuständigen Behörden beratend zur Verfügung.
2
Die zuständigen Behörden des Bundes holen bei der Erfüllung einer Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG eine fachliche Stellungnahme der Kantone ein. Für die Mitwirkung des BAFU, des BAK und des ASTRA gilt Artikel 3 Absatz 4 NHG.11 3
Die Kantone sorgen für die Mitwirkung ihrer Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei der Erfüllung der ihnen nach Artikel 1 obliegenden Aufgaben.12 4
Das BAFU, das BAK und das ASTRA (Abs. 2) sowie die kantonalen Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege (Abs. 3) beurteilen im Rahmen ihrer Mitwirkung, ob nach Artikel 7 NHG ein Gutachten der zuständigen Fachkommission des Bundes (Art. 23 Abs. 2) notwendig ist.13
Art. 3
14
Unterstützung von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege durch den Bund15
Art. 4
16
1
Finanzhilfen für Massnahmen zur Erhaltung von schützenswerten Objekten nach Artikel 13 NHG werden in der Regel auf der Grundlage einer Programmvereinbarung global gewährt.
8
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
9
Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 (SR 170.512.1) angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.
10 Der Kreis der betroffenen Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 (SR 170.512.1) angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.
11
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
12
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
13
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
14
Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225).
15
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
16 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
Verordnung
3
451.1
2
Gegenstand der Programmvereinbarung sind insbesondere: a. die in den Bereichen Naturschutz, Heimatschutz oder Denkmalpflege gemeinsam zu erreichenden strategischen Programmziele; b. die Leistung des Kantons; c. die Beitragsleistung des Bundes; d. das Controlling.
3
Die Dauer der Programmvereinbarung beträgt höchstens vier Jahre.
4
Das BAFU, das BAK und das ASTRA erlassen Richtlinien über das Vorgehen bei Programmvereinbarungen sowie über die Angaben und Unterlagen zu den Gegenständen der Programmvereinbarung.
a17 Finanzhilfen im Einzelfall 1
Ausnahmsweise können Finanzhilfen einzeln gewährt werden, wenn die Massnahmen:
a. dringlich
sind;
b. in besonderem Mass eine komplexe oder spezielle fachliche Beurteilung erfordern; oder
c. mit grossem Aufwand verbunden sind.
2
Das BAFU, das BAK oder das ASTRA schliesst dazu mit dem Kanton einen Vertrag ab oder erlässt eine Verfügung.
3
Das BAFU, das BAK und das ASTRA erlassen Richtlinien über das Vorgehen bei der Gewährung von Finanzhilfen im Einzelfall sowie über die Angaben und Unterlagen zum Gesuch.
b18 Gesuch
1
Der Kanton reicht das Gesuch um Finanzhilfen beim BAFU, BAK oder ASTRA ein.
2
Das Gesuch um eine globale Finanzhilfe muss Angaben enthalten über: a. die zu erreichenden Programmziele; b. die zur Zielerreichung voraussichtlich notwendigen Massnahmen und deren Durchführung;
c. die Wirksamkeit der Massnahmen.
17 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
18 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
Natur- und Heimatschutz 4
451.1
Art. 5
19
1
Die Höhe der Finanzhilfen richtet sich nach: a. der nationalen, regionalen oder lokalen Bedeutung der zu schützenden Objekte;
b. dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen; c. dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte; d. der Qualität der Leistungserbringung.
2
Die Höhe der globalen Finanzhilfen wird zwischen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA und dem betroffenen Kanton ausgehandelt.
3
In den Bereichen Denkmalpflege, Archäologie, Ortsbildschutz und Schutz der historischen Verkehrswege können die Finanzhilfen auch mittels folgender Höchstbeiträge in Prozenten an die beitragsberechtigten Aufwendungen festgelegt werden: a. 25 Prozent für Objekte von nationaler Bedeutung; b. 20 Prozent für Objekte von regionaler Bedeutung; c. 15 Prozent für Objekte von lokaler Bedeutung.
4
Ausnahmsweise kann der Prozentsatz nach Absatz 3 bis auf höchstens 45 Prozent erhöht werden, wenn nachgewiesen wird, dass die unerlässlichen Massnahmen andernfalls nicht finanziert werden können.
Art. 6
20
Art. 7
Nebenbestimmungen
1
Die Zusicherung einer Finanzhilfe für ein Objekt kann insbesondere mit den Auflagen und Bedingungen verknüpft werden, dass:
a. es dauernd oder für eine bestimmte Zeit unter Schutz gestellt wird; b. es in einem dem Beitragszweck entsprechenden Zustand erhalten wird und Änderungen des Zustandes der Zustimmung des BAFU, des BAK oder des ASTRA bedürfen; c. der Beitragsempfänger periodisch über dessen Zustand Bericht erstattet; 19 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
20 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
Verordnung
5
451.1
d.21 einer vom BAFU, dem BAK oder dem ASTRA bezeichneten Person während der Ausführung von Arbeiten am Objekt jede gewünschte Einsicht gewährt wird;
e. …22 f.23 alle verlangten Berichte, zeichnerischen und fotografischen Aufnahmen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA kostenlos überlassen werden; g.24 am Objekt eine dauerhafte Inschrift über die Mithilfe und den Schutz des Bundes angebracht wird; h. die nötigen Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden; i. Handänderungen oder andere rechtliche Veränderungen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA sofort zu melden sind; k. sein Zustand überwacht werden darf; l.
es in einem mit seiner Zweckbestimmung vereinbaren Masse für die Allgemeinheit zugänglich gemacht wird.
2
Das BAFU, das BAK und das ASTRA können auf die Ablieferung einer Dokumentation nach Absatz 1 Buchstabe f verzichten, wenn eine sachgerechte Archivierung und die Zugänglichkeit beim Kanton gewährleistet sind.25
Art. 8
26
Art. 9
27
Für die Gewährung der Finanzhilfen ist das BAFU, das BAK oder das ASTRA zuständig.29
21
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
22
Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225).
23
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
24
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
25
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
26
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
27
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
28 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
Natur- und Heimatschutz 6
451.1
2
Diese Bestimmung gilt auch für die Artikel 14, 14a und, soweit es sich nicht um die Einleitung eines Enteignungsverfahrens handelt, 15 NHG.
Art. 10
30 Auszahlung 1 Globale Finanzhilfen werden in Tranchen ausbezahlt.
2
Finanzhilfen im Einzelfall werden aufgrund der von der kantonalen Fachstelle geprüften und genehmigten Abrechnungen ausbezahlt.
a31 Berichterstattung und Kontrolle 1
Der Kanton erstattet dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA jährlich Bericht über die Verwendung der globalen Finanzhilfen.
2
Das BAFU, das BAK oder das ASTRA kontrolliert stichprobenweise: a. die Ausführung einzelner Massnahmen gemäss Programmvereinbarung, Verfügung oder Vertrag;
b. die Verwendung der ausbezahlten Beiträge.
Art. 11
32
Bei globalen Finanzhilfen hält das BAFU, das BAK oder das ASTRA die Tranchenzahlungen während der Programmdauer ganz oder teilweise zurück, wenn der Kanton:
a. seiner Berichterstattungspflicht (Art. 10a Abs. 1) nicht nachkommt; b. eine erhebliche Störung seiner Leistung schuldhaft verursacht.
2
Stellt sich bei globalen Finanzhilfen nach der Programmdauer heraus, dass die Leistung mangelhaft ist, so verlangt das BAFU, das BAK oder das ASTRA vom Kanton Nachbesserung; es setzt ihm dafür eine angemessene Frist.
3
Die Rechtsfolgen von Leistungsstörungen bei zugesicherten Finanzhilfen im Einzelfall und die Rückforderung bereits ausbezahlter Finanzhilfen richten sich nach Artikel 28 des Subventionsgesetzes vom 5. Oktober 199033.
29 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
30 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
31 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
32 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
33 SR
616.1
Verordnung
7
451.1
Art. 12
Beiträge an Organisationen34 1
Organisationen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege von gesamtschweizerischer Bedeutung, die Anspruch auf eine Finanzhilfe nach Artikel 14 NHG erheben, haben dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA ein begründetes Gesuch einzureichen.35 Dem Gesuch sind detaillierte Unterlagen (Rechnungen und Berichte) über die Tätigkeit der Vereinigung beizulegen, aus denen ersichtlich ist, in welchem Masse beitragsberechtigte Leistungen im öffentlichen Interesse erbracht werden.
2
Finanzhilfen für Tätigkeiten, die im gesamtschweizerischen Interesse liegen, können auch ausgerichtet werden an:
a. internationale Organisationen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege;
b. Sekretariate internationaler Übereinkommen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege.36
a37 Forschung, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit 1
Gesuche um Finanzhilfen nach Artikel 14a Absatz 1 NHG sind dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA einzureichen.
2
Finanzhilfen an die Kantone werden global auf der Grundlage von Programmvereinbarungen gewährt. Es gelten die Artikel 4-11.
3
Finanzhilfen an andere Empfänger werden einzeln gewährt. Es gelten die Artikel 6, 9, 10a und 11 Absatz 3.
3. Abschnitt: Schutz der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt
Art. 13
Grundsatz
Der Schutz der einheimischen Pflanzen und Tiere soll wenn möglich durch angepasste land- und forstwirtschaftliche Nutzung ihrer Lebensräume (Biotope) erreicht werden. Diese Aufgabe erfordert die Zusammenarbeit zwischen den Fachorganen der Land- und Forstwirtschaft und jenen des Natur- und Heimatschutzes.
34
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
35
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
36
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
37
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fassung gemäss Ziff. I 1 der V vom 2. Febr. 2011 (Weiterentwicklung der Programmvereinbarungen im Umweltbereich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).
Natur- und Heimatschutz 8
451.1
Art. 14
38
1
Der Biotopschutz soll insbesondere zusammen mit dem ökologischen Ausgleich (Art. 15) und den Artenschutzbestimmungen (Art. 20) den Fortbestand der wildlebenden einheimischen Pflanzen- und Tierwelt sicherstellen.
2
Biotope werden insbesondere geschützt durch: a. Massnahmen zur Wahrung oder nötigenfalls Wiederherstellung ihrer Eigenart und biologischen Vielfalt;
b. Unterhalt, Pflege und Aufsicht zur langfristigen Sicherung des Schutzziels; c. Gestaltungsmassnahmen, mit denen das Schutzziel erreicht, bestehende Schäden behoben und künftige Schäden vermieden werden können; d. Ausscheidung ökologisch ausreichender Pufferzonen; e. Erarbeitung wissenschaftlicher
Grundlagen.
3
Biotope werden als schützenswert bezeichnet aufgrund: a. der insbesondere durch Kennarten charakterisierten Lebensraumtypen nach Anhang 1;
b. der geschützten Pflanzen- und Tierarten nach Artikel 20; c. der nach der Fischereigesetzgebung gefährdeten Fische und Krebse; d. der gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten, die in den vom BAFU erlassenen oder anerkannten Roten Listen aufgeführt sind; e. weiterer Kriterien, wie Mobilitätsansprüche der Arten oder Vernetzung ihrer Vorkommen.
4
Die Kantone können die Listen nach Absatz 3 Buchstaben a-d den regionalen Gegebenheiten anpassen.
5
Die Kantone sehen ein zweckmässiges Feststellungsverfahren vor, mit dem möglichen Beeinträchtigungen schützenswerter Biotope sowie Verletzungen der Artenschutzbestimmungen des Artikels 20 vorgebeugt werden kann.
6
Ein technischer Eingriff, der schützenswerte Biotope beeinträchtigen kann, darf nur bewilligt werden, sofern er standortgebunden ist und einem überwiegenden Bedürfnis entspricht. Für die Bewertung des Biotops in der Interessenabwägung sind neben seiner Schutzwürdigkeit nach Absatz 3 insbesondere massgebend: a. seine Bedeutung für die geschützten, gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten;
b. seine ausgleichende Funktion für den Naturhaushalt; c. seine Bedeutung für die Vernetzung schützenswerter Biotope;
d. seine biologische Eigenart oder sein typischer Charakter.
38 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
Verordnung
9
451.1
7
Wer einen Eingriff vornimmt oder verursacht, ist zu bestmöglichen Schutz-, Wiederherstellungs- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.
Art. 15
Ökologischer Ausgleich 1
Der ökologische Ausgleich (Art. 18b Abs. 2 NHG) bezweckt insbesondere, isolierte Biotope miteinander zu verbinden, nötigenfalls auch durch die Neuschaffung von Biotopen, die Artenvielfalt zu fördern, eine möglichst naturnahe und schonende Bodennutzung zu erreichen, Natur in den Siedlungsraum einzubinden und das Landschaftsbild zu beleben.
2
Für Beiträge für besondere ökologische Leistungen in der Landwirtschaft gilt der Begriff des ökologischen Ausgleichs, wie er in der Öko-Beitragsverordnung vom 26. April 199339 verwendet wird.40
Art. 16
Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung 1
Die Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele und die Bestimmung der Fristen für die Anordnung der Schutzmassnahmen nach Artikel 18a NHG werden in besonderen Verordnungen (Inventaren) geregelt.
2
Die Inventare sind nicht abschliessend; sie sind regelmässig zu überprüfen und nachzuführen.
Art. 17
Schutz und Unterhalt der Biotope von nationaler Bedeutung 1
Für die Biotope von nationaler Bedeutung regeln die Kantone nach Anhören des BAFU die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.
2
und 3 …41
Art. 18
42
Die Höhe der globalen Abgeltungen für Schutz und Unterhalt der Biotope und für den ökologischen Ausgleich richtet sich nach: a. der nationalen, regionalen oder lokalen Bedeutung der zu schützenden Objekte;
b. dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen sowie von deren Planung;
39
[AS 1993 1581, 1994 766 1688 Anhang 2 Ziff. 2, 1995 917. AS 1996 1007 Art. 41].
Heute: in der Direktzahlungsverordnung vom 7. Dez. 1998 (SR 910.13).
40
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
41 Aufgehoben durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, mit Wirkung seit 1.
Jan. 2008 (AS 2007 5823).
42 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008
(AS 2007 5823).
Natur- und Heimatschutz 10
451.1
c. der Bedeutung der Massnahmen für die Tier- und Pflanzenarten, die für die Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt prioritär sind; d. dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte; e. der Bedeutung der Massnahmen für die Vernetzung von schützenswerten Biotopen und von Beständen schützenswerter Arten;
f.
der Qualität der Leistungserbringung; g. der Belastung des Kantons durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz. 43
2
Sie wird zwischen dem BAFU und dem betroffenen Kanton ausgehandelt.
3
Im Übrigen gelten die Artikel 4-4b und 6-11.
Art. 19
44
Art. 20
Artenschutz
1
Das unberechtigte Pflücken, Ausgraben, Ausreissen, Wegführen, Anbieten, Verkaufen, Kaufen oder Vernichten, insbesondere durch technische Eingriffe, von wildlebenden Pflanzen der im Anhang 2 aufgeführten Arten ist untersagt.
2
Zusätzlich zu den im Bundesgesetz vom 20. Juni 198647 über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel genannten gelten die wildlebenden Tiere der im Anhang 3 aufgeführten Arten als geschützt. Es ist untersagt, Tiere dieser Arten a. zu töten, zu verletzen oder zu fangen, sowie ihre Eier, Larven, Puppen, Nester oder Brutstätten zu beschädigen, zu zerstören oder wegzunehmen; b. lebend oder tot, einschliesslich der Eier, Larven, Puppen oder Nester, mitzuführen, zu versenden, anzubieten, auszuführen, andern zu überlassen, zu erwerben, in Gewahrsam zu nehmen oder bei solchen Handlungen mitzuwirken.
3
Die zuständige Behörde kann zusätzlich zu den Ausnahmebewilligungen nach Artikel 22 Absatz 1 NHG weitere Ausnahmebewilligungen erteilen, a. wenn dies der Erhaltung der biologischen Vielfalt dient; 43 Fassung gemäss Ziff. I 1 der V vom 2. Febr. 2011 (Weiterentwicklung der Programmvereinbarungen im Umweltbereich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).
44 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008
(AS 2007 5823).
45 SR
910.13
46 SR
910.14
47
SR 922.0
Verordnung
11
451.1
b. für technische Eingriffe, die standortgebunden sind und einem überwiegenden Bedürfnis entsprechen. Ihr Verursacher ist zu bestmöglichen Schutz- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.
4
Die Kantone regeln nach Anhören des BAFU den angemessenen Schutz der im Anhang 4 aufgeführten Pflanzen- und Tierarten.48 5 Wer gegen die Bestimmungen der Absätze 1 und 2 verstösst, ist strafbar nach Artikel 24a NHG.49
Art. 21
Wiederansiedlung von Pflanzen und Tieren Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) kann im Einvernehmen mit den betroffenen Kantonen die Wiederansiedlung von Arten, Unterarten und Rassen, die in der Schweiz wild lebend nicht mehr vorkommen, bewilligen, sofern:50 a. ein genügend grosser artspezifischer Lebensraum vorhanden ist; b. entsprechende rechtliche Vorkehren zum Schutz der Art getroffen sind; c. keine Nachteile für die Erhaltung der Artenvielfalt und ihrer genetischen Eigenart entstehen.
3a. Abschnitt: Moore und Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung51
a52 Schutz der Moore
Die Bezeichnung der Moore von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie ihr Schutz und Unterhalt richtet sich nach den Artikeln 16-19.
Art. 22
53 Schutz der
Moorlandschaften
1
Die Bezeichnung der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele werden in einer besonderen Verordnung (Inventar) geregelt.
48 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
49
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
50 Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
51
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
52
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
53
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Natur- und Heimatschutz 12
451.1
2
Die Kantone regeln nach Anhören des BAFU die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.
3
Die Höhe der globalen Abgeltungen für Schutz und Unterhalt der Moorlandschaften richtet sich nach:
a. dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen; b. dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte; c. der Qualität der Leistungserbringung; d. der Belastung des Kantons durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz.54
3bis
Sie wird zwischen dem BAFU und dem betroffenen Kanton ausgehandelt.
Im Übrigen gelten für die Gewährung der Abgeltungen die Artikel 4-4b, 6-11 und 18 und 19.55 4 Die globalen Abgeltungen für Biotope von nationaler Bedeutung, die sich innerhalb von Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung befinden, richten sich nach den Artikeln 18 und 19.56 4. Abschnitt: Vollzug
Art. 23
57
1
Die Fachstellen des Bundes für Natur-, Heimatschutz und Denkmalpflege sind: a. das BAFU für die Bereiche Natur- und Landschaftsschutz; b. das BAK für die Bereiche Denkmalpflege, Archäologie und Ortsbildschutz; c. das ASTRA für den Bereich Schutz der historischen Verkehrswege.
2
Sie vollziehen das NHG, soweit nicht andere Bundesbehörden zuständig sind.
3
Sind andere Bundesbehörden für den Vollzug zuständig, so wirken das BAFU, das BAK und das ASTRA nach Artikel 3 Absatz 4 NHG mit.
4
Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) sind die beratenden Fachkom-
54 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
55 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
56 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan.
2008 (AS 2007 5823).
57 Bereinigt
gemäss
Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225), Ziff. I I 1 der V vom 2.
Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703) und Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov.
2004 (SR 170.512.1).
Verordnung
13
451.1
missionen des Bundes für Angelegenheiten des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege.
Art. 24
58
Die ENHK und die EKD bestehen aus je höchstens 15 Mitgliedern. Bei ihrer Zusammensetzung werden das Fachwissen sowie die einzelnen Aufgabenbereiche und Sprachgebiete berücksichtigt. Der Bundesrat wählt die Mitglieder und bezeichnet die Präsidentin oder den Präsidenten. Im Übrigen organisieren sich die Kommissionen selber.
2
Auf Antrag der ENHK und der EKD können das BAFU, das BAK und das ASTRA Personen mit Spezialkenntnissen zu ständigen Konsulentinnen oder Konsulenten ernennen. Sie beraten in ihren Spezialgebieten die Kommissionen sowie das BAFU, das BAK und das ASTRA.
3
Das UVEK genehmigt das Geschäftsreglement der ENHK und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) dasjenige der EKD.59 4 Das BAFU und das BAK führen die Sekretariate. BAFU, BAK und ASTRA entschädigen sie anteilsmässig zulasten der Sachkredite.
5
Die ENHK und die EKD erstatten dem UVEK beziehungsweise dem EDI jährlich Bericht über ihre Tätigkeit.60
Art. 25
Aufgaben der ENHK und der EKD61 1
Die ENHK und die EKD haben insbesondere folgende Aufgaben: a.62 sie beraten die Departemente in grundsätzlichen Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege; b. sie wirken beratend mit beim Vollzug des NHG; c. sie wirken mit bei der Vorbereitung und Nachführung der Inventare von Objekten von nationaler Bedeutung; d.63 sie begutachten Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege zuhanden der Behörden des Bundes und der Kantone, die Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG zu erfüllen haben (Art. 7 und 8 NHG); 58
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
59 Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
60 Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
61
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
62
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
63
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
Natur- und Heimatschutz 14
451.1
e.64 sie erstatten besondere Gutachten (Art. 17a NHG), sofern ein Vorhaben, das keine Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG darstellt, ein Objekt beeinträchtigen könnte, das in einem Inventar des Bundes nach Artikel 5 NHG aufgeführt oder anderweitig von besonderer Bedeutung ist.
2
Die EKD hat zudem folgende Aufgaben: a. sie nimmt auf Ersuchen des BAK zu Gesuchen um Finanzhilfen im Bereich der Denkmalpflege Stellung; b. sie pflegt die Zusammenarbeit und den wissenschaftlichen Austausch mit allen interessierten Kreisen und fördert die praktische und theoretische Grundlagenarbeit.65 3
Mitglieder der EKD, Konsulentinnen oder Konsulenten sowie weitere ausgewiesene Personen können vom BAK als Expertinnen und Experten mit der fachlichen Beratung und Begleitung der Kantone bei der Ausführung von Massnahmen beauftragt werden.66
Art. 26
Aufgaben der Kantone
1
Die Kantone sorgen für einen sachgerechten und wirksamen Vollzug von Verfassungs- und Gesetzesauftrag. Sie bezeichnen dazu Amtsstellen als Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege und geben diese dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA bekannt.67 2
Die Kantone berücksichtigen bei ihren raumwirksamen Tätigkeiten (Art. 1 der V vom 2. Okt. 198968 über die Raumplanung) die Massnahmen, für die der Bund Finanzhilfen oder Abgeltungen nach der vorliegenden Verordnung ausrichtet. Sie sorgen insbesondere dafür, dass die Pläne und Vorschriften, welche die zulässige Nutzung des Bodens im Sinne der Raumplanungsgesetzgebung regeln, den Schutzmassnahmen Rechnung tragen.
Art. 27
Mitteilung von Erlassen und Verfügungen 1
Die Kantone teilen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA ihre Erlasse über den Naturschutz, den Heimatschutz und die Denkmalpflege mit.69 2 Die zuständigen Behörden teilen dem BAFU folgende Verfügungen mit: 64
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
65
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
66
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
67
Fassung des Satzes gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
68
[AS 1989 1985, 1996 1534. AS 2000 2047 Art. 50]. Siehe heute die Raumplanungsverordnung vom 28. Juni 2000 (SR 700.1).
69
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Verordnung
15
451.1
a. Ausnahmen von den Artenschutzbestimmungen (Art. 22 Abs. 1 und 3 NHG; Art. 20 Abs. 3);
b. Beseitigung von Ufervegetation (Art. 22 Abs. 2 und 3 NHG); c. Feststellungsverfügungen im Biotop- und Artenschutz (Art. 14 Abs. 4); d. Wiederherstellungsverfügungen (Art. 24e NHG); e.70 Verfügungen, die Bauten, Anlagen und Bodenveränderungen in Biotopen von nationaler Bedeutung (Art. 18a NHG) oder in Moorlandschaften (Art. 23b NHG) betreffen.
3
Haben die ENHK, die EKD, das BAFU, das BAK oder das ASTRA bei einem Vorhaben im Sinne von Artikel 2 mitgewirkt, so teilt die zuständige Behörde ihnen auf Begehren die entsprechende Verfügung mit.
a71 Überwachung und Erfolgskontrolle 1
Das BAFU sorgt für die Überwachung der biologischen Vielfalt und stimmt sie mit anderen Massnahmen zur Umweltbeobachtung ab. Die Kantone können diese Überwachung ergänzen. Sie stimmen sie mit dem BAFU ab und stellen diesem ihre Unterlagen zur Verfügung.
2
Das BAFU, das BAK und das ASTRA führen Erfolgskontrollen durch, um den Vollzug der gesetzlichen Massnahmen und deren Eignung zu überprüfen. Sie arbeiten eng mit den betroffenen Bundesämtern und Kantonen zusammen.
b72 Geoinformation Das BAFU gibt die minimalen Geodatenmodelle und Darstellungsmodelle für Geobasisdaten nach dieser Verordnung vor, für die es im Anhang 1 der Geoinformationsverordnung vom 21. Mai 200873 als Fachstelle des Bundes bezeichnet ist.
5. Abschnitt: Schlussbestimmungen
Art. 28
Aufhebung bisherigen Rechts Es werden aufgehoben: a. die Vollziehungsverordnung vom 27. Dezember 196674 zum Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz; 70 Eingefügt durch Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
71 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
72 Eingefügt durch Anhang 2 Ziff. 2 der V vom 21. Mai 2008 über Geoinformation, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2809).
73 SR
510.620
74
[AS 1966 1646, 1977 2273 Ziff. I 41, 1985 670 Ziff. I 5, 1986 988]
Natur- und Heimatschutz 16
451.1
b. der Bundesratsbeschluss vom 6. Juni 198875 über die Anwendung von Artikel 18d NHG.
Art. 29
Übergangsbestimmung
1
Bis der Bundesrat die Biotope von nationaler Bedeutung (Art. 16) und die Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung (Art. 22) bezeichnet hat und solange die einzelnen Inventare nicht abgeschlossen sind,
a. sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand von Biotopen, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen nationale Bedeutung zukommt, nicht verschlechtert; b.76 bestimmt das BAFU im Einzelfall aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen bei Beitragsgesuchen die Bedeutung eines Biotops oder einer Moorlandschaft; c.77 sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand von Moorlandschaften, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen besondere Schönheit und nationale Bedeutung zukommt, nicht verschlechtert.
2
Die Finanzierung gemäss Absatz 1 Buchstaben a und b richtet sich nach Artikel 17, jene gemäss Absatz 1 Buchstabe c nach Artikel 22.78 3 Die Behörden und Amtsstellen des Bundes sowie seiner Anstalten und Betriebe treffen dort, wo sie nach der anwendbaren Spezialgesetzgebung des Bundes zuständig sind, die Sofortmassnahmen nach Absatz 1 Buchstaben a und c.79
Art. 30
Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. Februar 1991 in Kraft.
75
In der AS nicht veröffentlicht.
76
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
77
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
78
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
79
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Verordnung
17
451.1
Anhang 180
(Art. 14 Abs. 3)
Liste der schützenswerten Lebensraumtypen wissenschaftlich deutsch Quellfluren, Gewässer Adiantion Kalktuff-Felsspaltengesellschaften Cratoneurion (commutati) Kalk-Quellflur
Cardamino-Montion Weichwasser-Quellflur Ranunculion fluitantis Brachsmen- und Barbenregion (Epipotamon) Glycerio-Sparganion
Bach- und Flussröhricht Charion Armleuchteralgenrasen Potamion Laichkrautgesellschaften Lemnion Wasserlinsengesellschaften Nymphaeion Seerosengesellschaften Hochmoore, Übergangsmoore Sphagnion magellanici Torfmoos-Hochmoor
Caricion lasiocarpae Übergangsmoor
Sphagno-Utricularion Wasserschlauch-Moortümpelgesellschaften Betulion pubescentis Birken-Moorwald
Piceo-Vaccinienion uliginosi (Sphagno-Pinetum mugi) Torfmoos-Bergföhrenwald Sphagno-Piceetum Torfmoos-Fichtenwald Uferbereiche, Verlandungsgesellschaften und Flachmoore Phragmition Stillwasser-Röhricht Phalaridion Landschilf-Röhricht Littorellion Strandlingsgesellschaften Magnocaricion Grossseggenried Cladietum Schneidbinsenried Caricion fuscae Saures Kleinseggenried Caricion davallianae, Rhynchosporion Kalk-Kleinseggenried
Calthion Sumpfdotterblumenwiese Molinion Pfeifengraswiese Filipendulion Spierstaudenflur Trockenrasen, magere Wiesen und Weiden Alysso-Sedion Thermophile Kalkfelsgrusflur
Caricion ferrugineae Rostseggenhalde
80 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
Natur- und Heimatschutz 18
451.1
wissenschaftlich deutsch Elynion
Nacktriedrasen
Arabidion caeruleae Kalk-Schneetälchen
Salicion herbaceae
Sauerboden-Schneetälchen Stipo-Poion Inneralpine Felsensteppe
Cirsio-Brachypodion Kontinentaler Halbtrockenrasen
Xerobromion Subatlantischer Trockenrasen
Diplachnion Insubrischer Trockenrasen
Mesobromion Subatlantischer Halbtrockenrasen
Auenvegetation Epilobion fleischeri
Alluvionen mit krautiger Pioniervegetation Caricion bicolori-atrofuscae Schwemmufervegetation alpiner Wildbäche Nanocyperion Zwergbinsen-Annuellenflur Bidention Nitrophile Annuellenvegetation Salicion elaeagni
Gebirgsweidenaue
Salicion cinereae
Moorweidengebüsche
Alnion glutinosae
Erlen-Bruchwald
Salicion albae
Silberweiden-Auenwald Alnion incanae
Grauerlen-Auenwald
Fraxinion Eschen-Auenwald Schluchtwälder, Wälder an Steilhängen und Trockenwälder Lunario-Acerion Bergahorn-Schluchtwald Tilion platyphylli Wärmeliebender Linden-Mischwald Cephalanthero-Fagenion Orchideen-Buchenwald Carpinion betuli Eichen-Hainbuchenwald Quercion pubescenti-petraeae Flaumeichenwald
Orno-Ostryon
Hopfenbuchenwald der Südalpen Molinio-Pinion (inkl. Cephalanthero-Pinion) Pfeifengras-Föhrenwald Erico-Pinion sylvestris, Cytiso-Pinion Subkontinentaler Kalk-Föhrenwald Ononido-Pinion Kontinentaler Steppen-Föhrenwald
Dicrano-Pinion
Mesophiler Föhrenwald auf Silikat Asplenio-Abieti-Piceetum (Abieti-Piceion) Blockschutt-Tannen-Fichtenwald Larici-Pinetum cembrae Lärchen-Arvenwald
Cirsio tuberosi-Pinetum montanae (Erico-Pinion mugo) Knollendistel-Bergföhrenwald Saumgesellschaften, Gebüsche und Heiden Aegopodion, Alliarion Nährstoffreicher mesophiler Krautsaum Geranion sanguinei
Trockenwarmer Krautsaum Berberidion
Trockenwarme Gebüsche auf basenreichem Boden
Verordnung
19
451.1
wissenschaftlich deutsch Calluno-Genistion Subatlantische Zwergstrauchheide
Juniperion sabinae
Kontinentale Zwergstrauchheide Ericion (carneae)
Subalpine Heide auf Kalkboden Juniperion nanae
Trockene subalpine Zwergstrauchheide Rhododendro-Vaccinion Mesophile subalpine Zwergstrauchheide Loiseleurio-Vaccinion Arktisch-alpine Zwergstrauchheide
Fels-, Felsgrus- und Karstfluren sowie Schuttfluren Asplenion serpentini
Serpentingesteinsflur Sedo-Veronicion Thermophile Silikatfelsgrusflur
Thlaspion rotundifolii Alpine Kalkblockflur
Drabion hoppeanae
Alpine Kalkschieferflur Petasition paradoxi
Feuchte Kalkschuttflur der höheren Lagen Androsacion alpinae
Alpine Silikatschuttflur Galeopsion segetum
Sommerwarme Silikatschuttflur Ackerbegleitvegetation, Ruderalfluren Chenopodion rubri
Begleitvegetation der Hackkulturen auf basenarmen Böden Agropyro-Rumicion Feuchte Trittflur
Onopordion (acanthii) Wärmeliebende Ruderalgesellschaften
Natur- und Heimatschutz 20
451.1
Anhang 281
(Art. 20 Abs. 1)
Liste der geschützten Pflanzen wissenschaftlich deutsch Angiospermae Blütenpflanzen Adonis vernalis L.
Frühlingsadonis
Androsace sp.
Mannsschild, alle Arten Anemone sylvestris L.
Hügel-Windröschen
Apium repens (Jacq.) Lag.
Kriechender Eppich
Aquilegia alpina L.
Alpen-Akelei
Armeria sp.
Grasnelke, alle Arten Artemisia sp. (Artengruppe der A. glacialis)alle kleinen alpinen Edelraute-Arten Asphodelus albus Mill.
Affodill
Calla palustris L.
Drachenwurz
Carex baldensis L.
Monte-Baldo-Segge
Daphne alpina L.
Alpen-Seidelbast
Daphne cneorum L.
Flaumiger Seidelbast, Flühröschen Delphinium elatum L.
Hoher Rittersporn
Dianthus glacialis Haenke Gletscher-Nelke
Dianthus gratianopolitanus Vill.
Grenobler Nelke
Dianthus superbus L.
Pracht-Nelke
Dictamnus albus L.
Diptam
Dracocephalum sp.
Drachenkopf, beide Arten Droseraceae
Sonnentaugewächse, inkl. Wasserfalle Ephedra helvetica C. A. Mey.
Schweizerisches Meerträubchen Eriophorum gracile Roth Schlankes Wollgras
Eritrichium nanum (L.) Gaudin Himmelsherold
Eryngium alpinum L.
Alpen-Mannstreu, Alpendistel Eryngium campestre L.
Feld-Mannstreu
Erythronium dens-canis L.
Hundszahn
Fritillaria meleagris L.
Gewöhnliche Schachblume Gentiana pneumonanthe L.
Lungen-Enzian
Gladiolus sp.
Gladiole, alle Arten Inula helvetica Weber Schweizerischer Alant Iris pseudacorus L.
Gelbe Schwertlilie
Iris sibirica L.
Sibirische Schwertlilie Leucojum aestivum L.
Spätblühende Knotenblume Lilium bulbiferum L. s.l.
Feuerlilie, beide Unterarten Lilium martagon L.
Türkenbund
Lindernia procumbens (Krock.) Philcox Büchsenkraut 81 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869, 2001 1662).
Verordnung
21
451.1
wissenschaftlich deutsch Melampyrum nemorosum L.
Hain-Walchtelweizen Myosotis rehsteineri Wartm.
Bodensee-Vergissmeinnicht Nuphar sp.
Teichrose, alle Arten Nymphaea alba L.
Weisse Seerose
Orchidaceae
Orchideengewächse, alle Arten Paeonia officinalis L.
Pfingstrose
Papaver f. alpinum (aurantiacum, sendtneri, occidentale) Alpen-Mohn, alle Arten Paradisea liliastrum (L.) Bertol.
Trichterlilie, Paradieslilie Pulsatilla vulgaris Mill.
Gewöhnliche Küchenschelle Saxifraga hirculus L.
Goldblumiger Steinbrech Sempervivum grandiflorum Haw.
Gaudins Hauswurz
Sempervivum wulfenii Mert. & W.D.J.
Koch
Wulfens Hauswurz
Silene coronaria (L.) Desr.
Kranzrade
Sisymbrium supinum L.
Niederliegende Rauke Sorbus domestica L.
Speierling, Sperberbaum Trapa natans L.
Wassernuss
Trifolium saxatile All.
Stein-Klee
Tulipa sp.
Tulpe, alle Arten
Typha minima Hoppe
Kleiner Rohrkolben
Typha shuttleworthii W. D. J. Koch&Sond. Shuttleworths Rohrkolben Pteridophyta Farne Adiantum capillus-veneris L.
Venushaar
Botrychium sp. (ausgenommen B. lunaria) Traubenfarn, alle Arten ausser Gemeiner Mondraute Marsilea quadrifolia L.
Kleefarn
Matteuccia struthiopteris (L.) Tod.
Straussfarn
Phyllitis scolopendrium (L.) Newman Hirschzunge
Polystichum braunii (Spenn.) Fée Alex. Brauns Schildfarn Polystichum setiferum (Forssk.) Woyn. Borstiger Schildfarn Bryophyta Moose Barbula asperifolia Mitt.
Breutelia chrysocoma (Hedw.) Lindb.
Goldschopfmoos
Bryum versicolor B. & S.
ein Birnmoos
Drepanocladus vernicosus (Mitt.) Warnst.
ein Sichelmoos
Frullania parvistipula Steph.
ein Sack-Lebermoos
Leucobryum glaucum aggr.
Weissmoos, "Klumpenmoos" Phaeoceros laevis ssp. carolinianus (Michx.) Prosk.
Gelbhornmoos
Riccia breidleri Steph.
Breidlers Stern-Lebermoos Ricciocarpos natans (L.) Corda Schwimm-Lebermoos
Natur- und Heimatschutz 22
451.1
wissenschaftlich deutsch Sphagnum sp.
Torfmoose od. Bleichmoose, alle Arten Tayloria rudolphiana (Garov.) B., S. & G.
Rudolphs Trompetenmoos Lichenes Grossflechten Gyalecta ulmi (Sw.) Zahlbr.
Heterodermia sp.
alle Arten
Hypotrachina laevigata (Sm.) Hale Leptogium burnetiae Dodge Leptogium hildenbrandii (Garov.) Nyl.
Lobaria sp.
Lungenflechte, alle Arten Nephroma expallidum (Nyl.) Nyl.
Nephroma laevigatum Ach.
Parmotrema reticulatum (Taylor) Choisy Parmotrema stuppeum (Taylor) Hale Peltigera hymenina (Ach.) Delise Ramalina dilacerata (Hoffm.) Hoffm.
Ramalina roesleri (Hochst. ex Schaerer) Hue Sphaerophorus globosus (Hudson) Vainio Sphaerophorus melanocarpus (Sw.) DC. Squamarina lentigera (Weber) Poelt Stereocaulon sp.
alle Arten
Sticta sp.
Grübchenflechten, alle Arten Usnea cornuta (Körber) Usnea glabrata (Ach.) Vainio Usnea longissima Ach.
Engelshaarflechte
Usnea wasmuthii (Räsänen) Basidiomycetes Grosspilze Boletus regius Krombholz Echter Königsröhrling Clavaria zollingeri Léveille Amethystfarbige Keule Hygrocybe calyptraeformis (Berk. & Br.) Fayod Rosaroter Saftling
Lariciformes officinalis (Vill.: Fr.) Kotl. & Pouz.
Lärchen-Baumschwamm Lyophyllum favrei Haller & Haller Gelbblättriger Karminschwärzling Pluteus aurantiorugosus (Trog.) Sacc.
Orangeroter Dachpilz Sarcodon joeides (Pass.) Pat.
Violettfleischiger Braunsporstacheling Squamanita schreieri Imbach Gelber Schuppenwulstling Suillus plorans (Roll.) Sing.
Arven-Röhrling
Tricholoma caligatum (Viv.) Rick.
Krokodil-Ritterling Tricholoma colossum (Fr.) Quélet Riesen-Ritterling
Verpa conica Swartz ex Pers. (=V. digitaliformis) Fingerhut-Verpel
Verordnung
23
451.1
Anhang 382
(Art. 20 Abs. 2)
Liste der geschützten Tiere wissenschaftlich deutsch Invertebrata
Wirbellose
Mollusca
Weichtiere (Schnecken, Muscheln) Charpentieria thomasiana (Pini) Studers Schliessmundschnecke Tandonia nigra (K. Pfeiffer) Schwarzer Kielschnegel Trichia biconica (Eder) Nidwaldner Haarschnecke Unio crassus Philipsson Kleine Flussmuschel, Gemeine Bach- muschel Unio mancus Lamarck
Südliche Malermuschel Zoogenetes harpa (Say) Harfenschnecke
Insecta Insekten Odonata Libellen Aeshna caerulea Ström.
Alpen-Mosaikjungfer Aeshna subarctica Walker Hochmoor-Mosaikjungfer Boyeria irene Fonsc.
Boyeria
Calopteryx virgo meridionalis Selys Südliche Prachtlibelle Ceriagrion tenellum Villers Späte Adonislibelle
Coenagrion lunulatum Charp.
Mond-Azurjungfer
Coenagrion mercuriale Charp.
Helm-Azurjungfer
Epitheca bimaculata Charp.
Zweifleck
Gomphus simillimus Selys Gelbe Keiljungfer
Gomphus vulgatissimus L.
Gemeine Keiljungfer Lestes dryas Kirby
Glänzende Binsenjungfer Leucorrhinia albifrons Burm.
Oestliche Moosjungfer Leucorrhinia caudalis Charp.
Zierliche Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis Charp.
Grosse Moosjungfer
Nehalennia speciosa Charp.
Zwerglibelle
Onychogomphus forcipatus L.
Kleine Zangenlibelle Onychogomphus uncatus Charp.
Grosse Zangenlibelle Ophiogomphus cecilia Fourc.
Grüne Keiljungfer
Oxygastra curtisii Dale Gekielte Smaragdlibelle Sympecma braueri Bianchi Sibirische Winterlibelle Sympetrum depressiusculum Selys Sumpf-Heidelibelle
Sympetrum flaveolum L.
Gefleckte Heidelibelle 82 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
Natur- und Heimatschutz 24
451.1
wissenschaftlich deutsch Mantodea Fangschrecken Mantis religiosa L.
Gottesanbeterin
Orthoptera
Geradflügler (Heuschrecken, Grillen) Aiolopus thalassinus (Fabr.) Grüne Strandschrecke
Calliptamus italicus (L.) Italienische Schönschrecke Calliptamus siciliae Ramme Provence-Schönschrecke Chrysochraon keisti Nadig Schweizer Goldschrecke Epacromius tergestinus (Charp.) Fluss-Strandschrecke
Ephippiger ephippiger vitium Serville Steppen-Sattelschrecke Locusta migratoria cinerascens (Fabr.) Wanderheuschrecke
Oedaleus decorus (Germar6) Kreuzschrecke
Oedipoda caerulescens (L.) Blauflügelige Ödlandschrecke Oedipoda germanica (Latr.) Rotflügelige Ödlandschrecke Pachytrachis striolatus (Fieber) Gestreifte Südschrecke Pholidoptera littoralis insubrica Nadig Fiebers Strauchschrecke Platycleis tessellata (Charp.) Braunfleckige Beissschrecke Polysarcus denticauda (Charp.) Gemeine Wanstschrecke Psophus stridulus (L.) Rotflügelige Schnarrschrecke Saga pedo (Pallas)
Steppen-Sägeschrecke Sphingonotus caerulans (L.) Blauflügelige Sandschrecke Stethophyma grossum (L.) Sumpfschrecke
Tettigonia caudata (Charp.) Östliches Heupferd
Neuroptera, Ascalaphidae Netzflügler
Libelloides sp.
Schmetterlingshafte, beide Arten Lepidoptera, Papilionidea Tagfalter
Arethusana arethusa Denis & Schiff.
Rotbindensamtfalter Chazara briseis L.
Felsenfalter
Coenonympha hero L.
Waldwiesenvögelchen Coenonympha oedippus Fabr.
Moorwiesenvögelchen Erebia christi Raetzer Raetzers Mohrenfalter Erebia nivalis Lorkovic & de Lesse Erebia sudetica Staudinger Sudeten-Mohrenfalter
Eurodryas aurinia aurinia Rott.
Skabiosenscheckenfalter, collin-montan Iolana iolas (Ochs.)
Blasenstrauchbläuling Limenitis populi L.
Grosser Eisvogel
Lopinga achine Scop.
Gelbringfalter, Bacchantin Lycaeides argyrognomon Bergstr.
Kronwicken- oder Gemeiner Bläuling Lycaena dispar Haworth Grosser Feuerfalter, Ampferfeuerfalter Maculinea alcon (Denis & Schiff.) Lungenenzian Bläuling Maculinea arion L.
Schwarzgefleckter Bläuling, Quendel-Ameisenbläuling
Verordnung
25
451.1
wissenschaftlich deutsch Maculinea nausithous Bergstr.
Schwarzblauerbläuling, Dunkler Moorbläuling Maculinea teleius Bergstr.
Grosser Moorbläuling, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling Mellicta britomartis Assmann Östlicher Scheckenfalter Mellicta deione Dup.
Parnassius apollo L.
Apollofalter
Parnassius mnemosyne L.
Schwarzer Apollofalter Lepidoptera, Hesperioidea Dickkopffalter Carcharodus baeticus Rambur Andorn-Dickkopffalter Pyrgus cirsii Rambur
Spätsommer-Würfelfalter Lepidoptera, Sphingidae Schwärmer (Nachtfalter) Hyles hippophaes Esper Sanddorn-, Kreuzdornschwärmer Proserpinus proserpina Pallas Nachtkerzen-, Kleiner Oleanderschwärmer Lepidoptera, Lasiocampidae Glucken, Wollspinner (Nachtfalter) Eriogaster catax L.
Heckenwollafter, Heckenwollspinner Coleoptera, Carabidae Laufkäfer
Abax oblongus Dej.
Calosoma inquisitor (L.) Kleiner Puppenräuber
Calosoma sycophanta (L.) Grosser Puppenräuber
Carabus creutzeri Fabr.
Cychrus cordicollis Chaud.
Cymindis variolosa (Fabr.) Licinus cassideus (Fabr.) Nebria crenatostriata Bassi Platynus cyaneus (Dej.) Poecilus kugelanni (Panz.) Trechus laevipes Jeann.
Coleoptera, Dysticidae Echte Schwimmkäfer Graphoderus bilineatus (Geer) Schmalbindiger Breitflügeltauchkäfer Coleoptera, Buprestidae Prachtkäfer
Anthaxia candens (Panz.) Anthaxia hungarica (Scop.) Anthaxia manca (L.)
Chalcophora mariana (L.) Marienprachtkäfer
Coroebus florentinus (Herbst) Coroebus undatus (Fabr.)
Natur- und Heimatschutz 26
451.1
wissenschaftlich deutsch Dicerca aenea (L.)
Dicerca alni (Fischer) Dicerca berolinensis (Herbst) Dicerca furcata (Thunberg) Dicerca moesta (Fabr.) Eurythyrea austriaca (L.) Eurythyrea micans (Fabr.) Eurythyrea quercus (Hbst.) Poecilonota variolosa (Paykull) Scintillatrix dives (Guillebeau) Scintillatrix mirifica (Mulsant) Scintillatrix rutilans (Fabr.) Coleoptera, Scarabaeidae Blatthornkäfer Oryctes nasicornis (L.) Nashornkäfer
Osmoderma eremita (Scop.) Eremit
Polyphylla fullo (L.) Walker
Coleoptera, Lucanidae Hirschkäfer
Lucanus cervus (L.) Hirschkäfer, Hornschröter Coleoptera, Cerambycidae Bockkäfer
Akimerus schaefferi (Laich.) Cerambyx cerdo L.
Eichenheldbock, Eichenspiessbock Cerambyx miles Bonelli Corymbia cordigera (Fuesslins) Dorcadion aethiops (Scop.) Dorcadion fuliginator (L.) Grasbock, Erdbock
Dorcatypus tristis (L.) Ergates faber (L.)
Mulmbock
Lamia textor (L.)
Weberbock
Lepturobosca virens (L.) Mesosa curculionoides (L.) Morimus asper Sulzer
Necydalis major L.
Necydalis ulmi Chevrolat Pachyta lamed (L.)
Pedostrangalia revestita (L.) Plagionotus detritus (L.) Purpuricenus kaehleri (L.) Blutbock, Purpurbock
Rhamnusium bicolor (Schrank) Rosalia alpina (L.)
Alpenbock
Saperda octopunctata (Scop.) Saperda perforata (Pallas) Saperda punctata (L.)
Verordnung
27
451.1
wissenschaftlich deutsch Saperda similis Laich.
Tragosoma depsarium (L.) Zottenbock
Hymenoptera, Formicidae Hautflügler
Formica s.str. (rufa, aquilonia, lugubris, paralugubris, polyctena, pratensis, truncorum) hügelbildende Rote Waldameisen (Formica rufa-Gruppe) Polyergus rufescens (Latr.) Amazon-Ameise
Vertebrata
Wirbeltiere
Amphibia
alle Amphibien (Frösche, Unken, Kröten, Salamander, Molche) Reptilia
alle Reptilien (Sumpfschildkröte, Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen) Mammalia Säugetiere Insectivora Insektenfresser Crocidura leucodon (Hermann) Feldspitzmaus
Crocidura suaveolens (Pallas) Gartenspitzmaus
Neomys anomalus Cabrera Sumpfspitzmaus
Neomys fodiens Pennant Wasserspitzmaus
Rodentia Nagetiere Dryomys nitedula (Pallas) Baumschläfer
Micromys minutus (Pallas) Zwergmaus
Muscardinus avellanarius L.
Haselmaus
Chiroptera
alle Fledermäuse
Natur- und Heimatschutz 28
451.1
Anhang 483
(Art. 20 Abs. 4)
Liste der kantonal zu schützenden Arten Pflanzenarten
wissenschaftlich deutsch Angiospermae Blütenpflanzen Bromus grossus DC.
Dickährige Trespe
Caldesia parnassifolia (L.) Parl.
Caldesie
Najas flexilis (Willd.) Rostk. & W.L.E.
Schmidt
Biegsames Nixenkraut Bryophyta Moose (Laub-, Leber- und Hornmoose) Andreaea blyttii Schimp. ssp. angustata (Limpr.) Schultze-Mot. (=A. heinemannii) Blytts Klaffmoos
Andreaea rothii Web. & Mohr Roths Klaffmoos
Atractylocarpus alpinus (Milde) Lindb. Barbula rigidula ssp. verbana (Nich.&Dix.) Podp.
Bryum argenteum ssp. veronense (De Not.) Amann (Silber-)Birnmoos
Buxbaumia viridis (Lam. & DC.) Moug. & Nestl.
Grünes Koboldmoos
Dicranum viride (Sull. & Lesq.) Lindb. Grünes Besenmoos, Gabelzahnmoos Distichophyllum carinatum Dix. & Nich. Gekieltes Zweizeilblattmoos Frullania cesatiana De Not.
ein Sack-Lebermoos
Hypnum sauteri Schimp.
ein Schlafmoos
Jamesoniella undulifolia (Nees) K. Müll. Mannia triandra (Scop.) Grolle ein Zwerglungenmoos
Meesia longiseta Hedw.
ein Zeilenmoos («Schwanenhalsmoos») Orthotrichum rogeri Brid.
Rogers Kapuzenmoos
Orthotrichum scanicum Grönv.
ein Kapuzenmoos
Pseudoleskea artariae Thér.
Pyramidula tetragona (Brid.) Brid.
Viereckiges Pyramidenmoos Scapania helvetica Gott.
ein Spaten-Lebermoos Scapania massalongi (K. Müll.) K. Müll. Massalongs Spatenmoos Scapania scapanioides (Mass.) Grolle ein Spaten-Lebermoos
Seligeria austriaca Schauer ein Zwergmoos
83 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869, 2001 1662).
Verordnung
29
451.1
wissenschaftlich deutsch Seligeria carniolica (Breidl. & Beck) Nyh. ein Zwergmoos Tetrodontium ovatum (Funck) Schwaegr. Ulota rehmannii Jur. ssp. macrospora (Bauer & Warnst.) Podp. (=U. macrospora) ein Krausblattmoos
Tierarten
Annelida Ringelwürmer Hirudo officinalis L.
Blutegel
Mollusca
Weichtiere (Schnecken, Muscheln) Helix pomatia L.
Weinbergschnecke
Mammalia Säugetiere Insectivora Insektenfresser Erinaceus europaeus L.
Igel
Soricidae, sp.
Spitzmäuse, alle Arten Rodentia Nagetiere Gliridae, sp.
Schläfer, alle Arten
Natur- und Heimatschutz 30
451.1