01.06.2017 - * / In Kraft
01.03.2015 - 31.05.2017
01.05.2014 - 28.02.2015
01.01.2014 - 30.04.2014
01.03.2011 - 31.12.2013
01.07.2008 - 28.02.2011
01.01.2008 - 30.06.2008
01.05.2001 - 31.12.2007
01.08.2000 - 30.04.2001
01.03.2000 - 31.07.2000
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Fedlex DEFRITRMEN
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1

Verordnung
über den Natur- und Heimatschutz
(NHV)

vom 16. Januar 1991 (Stand am 28. März 2000) Der Schweizerische Bundesrat, gestützt auf Artikel 26 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 19661 über den Natur- und
Heimatschutz (NHG),
in Ausführung des Übereinkommens vom 19. September 19792) über die Erhaltung
der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume, verordnet:

1. Abschnitt:
Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei Erfüllung von Bundesaufgaben
3

Art. 1


4

Grundsatz

Bei der Erfüllung von Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG und bei der Schaffung
und Änderung von Rechtserlassen sowie Konzepten und Sachplänen (Art. 13 des
Raumplanungsgesetzes5) für diese Aufgaben berücksichtigen die zuständigen Behörden des Bundes und der Kantone die Anforderungen von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege.


Art. 2

Mitwirkung der Fachorgane für Naturschutz, Heimatschutz und
Denkmalpflege6

1

Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) und das Bundesamt für Kultur (BAK) stehen den für die Erfüllung von Bundesaufgaben zuständigen
Behörden beratend zur Verfügung.

AS 1991 249

1

SR 451

2

SR 0.455

3

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

4

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

5

SR 700

6

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

451.1

Natur- und Heimatschutz 2

451.1

2 Die zuständigen Behörden des Bundes holen bei der Erfüllung einer Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG eine fachliche Stellungnahme der Kantone ein. Für die
Mitwirkung des BUWAL und des BAK gilt Artikel 3 Absatz 4 NHG.7 3 Die Kantone sorgen für die Mitwirkung ihrer Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei der Erfüllung der ihnen nach Artikel 1 obliegenden
Aufgaben.8

4 Das BUWAL und das BAK (Abs. 2) sowie die kantonalen Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege (Abs. 3) beurteilen im Rahmen ihrer Mitwirkung, ob nach Artikel 7 NHG ein Gutachten der zuständigen Fachkommission
des Bundes (Art. 23 Abs. 2) notwendig ist.9

Art. 3


10

2. Abschnitt:
Unterstützung von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege
durch den Bund
11


Art. 4

Gesuch und Antrag

1

Gesuche um Finanzhilfen für Massnahmen zur Erhaltung von schützenswerten Objekten nach Artikel 13 NHG sind bei den kantonalen Fachstellen (Art. 26 Abs. 1)
einzureichen.12 Diese leiten sie mit ihrem Antrag und den erforderlichen Angaben
und Unterlagen an das BUWAL oder das BAK weiter.

2

Das BUWAL und das BAK erlassen Richtlinien darüber, welche Angaben und Unterlagen ihnen mit dem Antrag zuzustellen sind.

3

Die Gesuche sind vor der Durchführung der beabsichtigten Massnahmen einzureichen. Im Einvernehmen mit dem BUWAL oder dem BAK können die kantonalen
Fachstellen die vorzeitige Inangriffnahme bewilligen für:13 a.

dringliche Massnahmen; b.

periodisch wiederkehrende Leistungen; c.

Massnahmen aufgrund rechtskräftiger Beschwerdeentscheide.

7

Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

8

Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

9

Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

10

Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225).

11

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

12

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

13

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

Verordnung

3

451.1

4

Für wesentliche oder zu Mehrkosten führende Änderungen der beabsichtigten Massnahmen ist unverzüglich ein Zusatzbegehren zu stellen. Andernfalls kann das
BUWAL oder das BAK eine Erhöhung des zugesicherten Bundesbeitrages ablehnen.14

Art. 5

Beitragsbemessung

1

Die Finanzhilfen werden, unter Festsetzung einer Höchstsumme, in Prozenten der beitragsberechtigten Aufwendungen bemessen und betragen, je nach Finanzkraft der
Kantone:

a.

20-35 Prozent für Objekte von nationaler Bedeutung; b.

15-25 Prozent für Objekte von regionaler Bedeutung; c.

10-15 Prozent für Objekte von lokaler Bedeutung.

1bis

Wird nachgewiesen, dass die unerlässlichen Massnahmen mit dem Beitragssatz nach Absatz 1 nicht finanziert werden können, so kann der Beitragssatz für alle
Objekte bis auf maximal 45 Prozent erhöht werden.15 2

Die Zusicherung einer Finanzhilfe setzt voraus, dass der Kanton eine seiner Finanzkraft entsprechende Leistung erbringt. Leistungen seiner öffentlich-rechtlichen
Gebietskörperschaften werden dabei mitgerechnet. Die Leistung des Kantons beträgt
in der Regel mindestens:16 17 a.

30-45 Prozent für Objekte von nationaler Bedeutung; b.

25-35 Prozent für Objekte von regionaler Bedeutung; c.

20-25 Prozent für Objekte von lokaler Bedeutung.

3

In begründeten Fällen und mit deren Einverständnis sind auch Leistungen von Organisationen des Naturschutzes, des Heimatschutzes oder der Denkmalpflege sowie
von Kirchgemeinden an den Kantonsbeitrag anrechenbar.18 19 4

Der Beitragssatz kann angemessen herabgesetzt werden, wenn a.

der Empfänger an den beabsichtigten Massnahmen ein erhebliches eigenes
Interesse hat;

b.

der Empfänger die zumutbaren Selbsthilfemassnahmen und übrigen Finanzierungsmöglichkeiten nicht ausschöpft, oder c.

der Kanton sich finanziell nicht genügend beteiligt.

14

Fassung des Satzes gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996
(AS 1996 225).

15

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

16

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

17

Die vorliegende Fassung dieser Bestimmung tritt für den Bereich der Denkmalpflege erst
am 1. Jan. 2000 in Kraft. Für die alte Fassung siehe AS 1991 249.

18

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

19

Die vorliegende Fassung dieser Bestimmung tritt für den Bereich der Denkmalpflege erst
am 1. Jan. 2000 in Kraft. Für die alte Fassung siehe AS 1991 249.

Natur- und Heimatschutz 4

451.1

5

Finanzhilfen können, nach Rücksprache mit den kantonalen Fachstellen, pauschal oder global festgelegt werden, wenn ihr Zweck auf diese Weise erreichbar ist.20

Art. 6

Beitragsberechtigte Aufwendungen 1

Beitragsberechtigt sind nur Aufwendungen, die tatsächlich entstanden und für die zweckmässige Erfüllung der Aufgabe erforderlich sind.

2

Bei Unterhalts- und Restaurierungsarbeiten sind insbesondere auch Aufwendungen für Massnahmen, die im Hinblick auf die Wert- und Charaktererhaltung ausgeführt
werden (einschliesslich der entsprechenden Honoraranteile von Fachleuten), beitragsberechtigt.

3

Nicht beitragsberechtigt sind Aufwendungen für a.

Kapitalzinsen für Bauwerke; b.

Arbeiten und Massnahmen, die zum Zweck einer einträglicheren Verwendbarkeit eines Objektes ausgeführt werden.


Art. 7

Nebenbestimmungen

1

Die Zusicherung einer Finanzhilfe für ein Objekt kann insbesondere mit den Auflagen und Bedingungen verknüpft werden, dass:

a.

es dauernd oder für eine bestimmte Zeit unter Schutz gestellt wird; b.

es in einem dem Beitragszweck entsprechenden Zustand erhalten wird und
Änderungen des Zustandes der Zustimmung des BUWAL oder des BAK bedürfen; c.

der Beitragsempfänger periodisch über dessen Zustand Bericht erstattet; d.21 einer vom BUWAL oder dem BAK bezeichneten Person während der Ausführung von Arbeiten am Objekt jede gewünschte Einsicht gewährt wird;

e.

...22

f.23 alle verlangten Berichte, zeichnerischen und fotografischen Aufnahmen dem BUWAL oder dem BAK kostenlos überlassen werden; g.24 am Objekt eine dauerhafte Inschrift über die Mithilfe und den Schutz des Bundes angebracht wird; h.

die nötigen Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden; 20

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

21

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

22

Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225).

23

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

24

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

Verordnung

5

451.1

i.

Handänderungen oder andere rechtliche Veränderungen dem BUWAL oder
dem BAK sofort zu melden sind; k.

sein Zustand überwacht werden darf; l.

es in einem mit seiner Zweckbestimmung vereinbaren Masse für die Allgemeinheit zugänglich gemacht wird.

2

Das BUWAL und das BAK können auf die Ablieferung einer Dokumentation nach Absatz 1 Buchstabe f verzichten, wenn eine sachgerechte Archivierung und die Zugänglichkeit beim Kanton gewährleistet sind.25

Art. 8


26

Ausnahmen von der Anmerkungspflicht In der Zusicherung entbinden das BUWAL oder das BAK die Grundeigentümerin
oder den Grundeigentümer von der Anmerkungspflicht, falls die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen auf andere Weise gleichwertig abgesichert werden. Sie berücksichtigen dabei die Bedeutung des Objekts, seine potentielle Gefährdung sowie die
vorhandenen kantonalen rechtlichen Schutzmöglichkeiten.


Art. 9


27

Kompetenz zur Beitragsbewilligung 1

Die Finanzhilfen werden im Einzelfall durch das BUWAL oder das BAK zugesprochen und ausbezahlt.

2

Diese Bestimmung gilt auch für die Artikel 14, 14a und, soweit es sich nicht um die Einleitung eines Enteignungsverfahrens handelt, 15 NHG.


Art. 10

Beitragszahlung

1

Eine zugesicherte Finanzhilfe wird aufgrund der von der kantonalen Fachstelle geprüften und genehmigten Abrechnung ausbezahlt.28 Die Abrechnung erfolgt nach
den Richtlinien des BUWAL und des BAK. Die Originalbelege sind dem BUWAL
oder dem BAK nur auf besonderes Verlangen zu unterbreiten. Sie dürfen dem Gesuchsteller erst nach erfolgter Auszahlung zurückgegeben werden.

2

In begründeten Fällen sind Teil- oder Vorauszahlungen möglich.


Art. 11

Nichterfüllung oder mangelhafte Erfüllung von Aufgaben Erfüllt der Beitragsempfänger seine Aufgabe trotz Mahnung nicht oder mangelhaft,
so wird die Finanzhilfe nicht ausbezahlt oder gekürzt. Bereits ausbezahlte Beiträge
können ganz oder teilweise samt einem Zins von jährlich 5 Prozent seit der Auszahlung zurückgefordert werden.

25

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

26

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

27

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

28

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

Natur- und Heimatschutz 6

451.1


Art. 12

Beiträge an Organisationen29 1

Organisationen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege von gesamtschweizerischer Bedeutung, die Anspruch auf eine Finanzhilfe nach Artikel 14 NHG erheben, haben dem BUWAL oder dem BAK ein begründetes Gesuch
einzureichen.30 Dem Gesuch sind detaillierte Unterlagen (Rechnungen und Berichte)
über die Tätigkeit der Vereinigung beizulegen, aus denen ersichtlich ist, in welchem
Masse beitragsberechtigte Leistungen im öffentlichen Interesse erbracht werden.

2

Finanzhilfen für Tätigkeiten, die im gesamtschweizerischen Interesse liegen, können auch ausgerichtet werden an:

a.

internationale Organisationen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege; b.

Sekretariate internationaler Übereinkommen für Naturschutz, Heimatschutz
und Denkmalpflege.31

a32 Forschung, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit 1

Gesuche um Finanzhilfen nach Artikel 14a Absatz 1 NHG sind dem BUWAL oder dem BAK einzureichen.

2

Im übrigen gelten sinngemäss die Artikel 4, 6 und 9-11.

3. Abschnitt: Schutz der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt

Art. 13

Grundsatz

Der Schutz der einheimischen Pflanzen und Tiere soll wenn möglich durch angepasste land- und forstwirtschaftliche Nutzung ihrer Lebensräume (Biotope) erreicht
werden. Diese Aufgabe erfordert die Zusammenarbeit zwischen den Fachorganen der
Land- und Forstwirtschaft und jenen des Natur- und Heimatschutzes.


Art. 14

Biotopschutz

1

Der Biotopschutz schafft zusammen mit dem ökologischen Ausgleich (Art. 15) und den Artenschutzbestimmungen (Art. 20) die Voraussetzung für den Fortbestand der
wildlebenden einheimischen Pflanzen- und Tierwelt.

2

Biotope werden insbesondere geschützt durch: 29

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

30

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

31

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

32

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

Verordnung

7

451.1

a.

Massnahmen zur Wahrung oder nötigenfalls Wiederherstellung ihrer Eigenart und biologischen Vielfalt; b.

Unterhalt, Pflege und Aufsicht zur langfristigen Sicherung des Schutzziels; c.

Gestaltungsmassnahmen, mit denen das Schutzziel erreicht, bestehende
Schäden behoben und künftige Schäden vermieden werden können; d.33 Ausscheidung ökologisch ausreichender Pufferzonen; e.

Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen.

3

Die Bezeichnung und Bewertung schutzwürdiger Biotope erfolgt insbesondere unter Zuhilfenahme der im Anhang 1 aufgeführten ökologischen Kennarten. Die
Kantone können diese Liste den regionalen Gegebenheiten anpassen. Als Kennarten
dienen auch die nach Artikel 20 geschützten Pflanzen- und Tierarten sowie die in
den vom BUWAL erlassenen oder anerkannten Roten Listen aufgeführten, gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten. Je nach Art oder Schutzziel des Biotops
sind weitere Kriterien, wie etwa Ansprüche mobiler Arten, zu berücksichtigen.

4

Die Kantone sehen ein zweckmässiges Feststellungsverfahren vor, mit dem möglichen Beeinträchtigungen schutzwürdiger Biotope sowie Verletzungen der Artenschutzbestimmungen des Artikels 20 vorgebeugt werden kann.

5

Bewilligungen für technische Eingriffe, die schutzwürdige Biotope beeinträchtigen können, dürfen nur erteilt werden, sofern der Eingriff standortgebunden ist und
einem überwiegenden Bedürfnis entspricht. Wer einen Eingriff vornimmt oder verursacht, ist zu bestmöglichen Schutz-, Wiederherstellungs- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.


Art. 15

Ökologischer Ausgleich 1

Der ökologische Ausgleich (Art. 18b Abs. 2 NHG) bezweckt insbesondere, isolierte Biotope miteinander zu verbinden, nötigenfalls auch durch die Neuschaffung
von Biotopen, die Artenvielfalt zu fördern, eine möglichst naturnahe und schonende
Bodennutzung zu erreichen, Natur in den Siedlungsraum einzubinden und das Landschaftsbild zu beleben.

2

Für Beiträge für besondere ökologische Leistungen in der Landwirtschaft gilt der Begriff des ökologischen Ausgleichs, wie er in der Öko-Beitragsverordnung vom
26. April 199334 verwendet wird.35

Art. 16

Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung 1

Die Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele und die Bestimmung der Fristen für die Anordnung der Schutzmass33

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

34

[AS 1993 1581, 1994 766, 1995 917; SR 431.914 Anhang 2 Ziff. 2. SR 910.132 Art. 41].
Siehe heute die V vom 24. Jan. 1996 (SR 910.132).

35

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

Natur- und Heimatschutz 8

451.1

nahmen nach Artikel 18a NHG werden in besonderen Verordnungen (Inventaren)
geregelt.

2

Die Inventare sind nicht abschliessend; sie sind regelmässig zu überprüfen und nachzuführen.


Art. 17

Schutz und Unterhalt der Biotope von nationaler Bedeutung 1

Für die Biotope von nationaler Bedeutung regeln die Kantone nach Anhören des BUWAL die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.

2

Der Bund beteiligt sich, je nach Finanzkraft der Kantone, mit einer Abgeltung von 60-75 Prozent an den Kosten der Schutz- und Unterhaltsmassnahmen. Bei Kantonen, die durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz stark belastet sind, kann
er diesen Ansatz um höchstens 15 Prozent erhöhen. In Ausnahmefällen kann er die
gesamten Kosten übernehmen.36 3

Im übrigen gelten sinngemäss die Bestimmungen der Artikel 4, 5 Absatz 5 und 610.


Art. 18

Abgeltungen für Biotope von regionaler und lokaler Bedeutung und
den ökologischen Ausgleich 1

Der Bund unterstützt die Kantone, je nach Finanzkraft, bei den Abgeltungen für die Biotope von regionaler und lokaler Bedeutung und den ökologischen Ausgleich mit a.

30-40 Prozent bei regionaler Bedeutung; b.

20-25 Prozent bei lokaler Bedeutung.

2

Er kann diese Ansätze für Kantone, die durch diese Aufgaben stark belastet sind, um höchstens 10 Prozent erhöhen.

3

Im übrigen gelten sinngemäss die Bestimmungen der Artikel 4, 5 Absatz 5 und 610.


Art. 19


37

Finanzierung von ökologischen Leistungen in der Landwirtschaft Das Verhältnis der Abgeltungen nach den Artikeln 17 und 18 zu den Beiträgen für
besondere ökologische Leistungen in der Landwirtschaft ist in Artikel 7 der ÖkoBeitragsverordnung vom 26. April 199338 geregelt.

36

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

37

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

38

[AS 1993 1581, 1994 766, 1995 917; SR 431.914 Anhang 2 Ziff. 2. SR 910.132 Art. 41].
Siehe heute die V vom 24. Jan. 1996 (SR 910.132).

Verordnung

9

451.1


Art. 20

Artenschutz

1

Das unberechtigte Pflücken, Ausgraben, Ausreissen, Wegführen, Anbieten, Verkaufen, Kaufen oder Vernichten, insbesondere durch technische Eingriffe, von
wildlebenden Pflanzen der im Anhang 2 aufgeführten Arten ist untersagt.

2

Zusätzlich zu den im Bundesgesetz vom 20. Juni 198639 über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel genannten gelten die wildlebenden Tiere
der im Anhang 3 aufgeführten Arten als geschützt. Es ist untersagt, Tiere dieser Arten a.

zu töten, zu verletzen oder zu fangen, sowie ihre Eier, Larven, Puppen,
Nester oder Brutstätten zu beschädigen, zu zerstören oder wegzunehmen; b.

lebend oder tot, einschliesslich der Eier, Larven, Puppen oder Nester, mitzuführen, zu versenden, anzubieten, auszuführen, andern zu überlassen, zu
erwerben, in Gewahrsam zu nehmen oder bei solchen Handlungen mitzuwirken.

3

Die zuständige Behörde kann zusätzlich zu den Ausnahmebewilligungen nach Artikel 22 Absatz 1 NHG weitere Ausnahmebewilligungen erteilen,

a.

wenn dies der Erhaltung der biologischen Vielfalt dient; b.

für technische Eingriffe, die standortgebunden sind und einem überwiegenden Bedürfnis entsprechen. Ihr Verursacher ist zu bestmöglichen Schutzoder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.

4

Die Kantone regeln nach Anhören des BUWAL den angemessenen Schutz der im Anhang 4 aufgeführten Tierarten.

5

Wer gegen die Bestimmungen der Absätze 1 und 2 verstösst, ist strafbar nach Artikel 24a NHG.40


Art. 21

Wiederansiedlung von Pflanzen und Tieren Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) kann im Einvernehmen mit den betroffenen Kantonen die Wiederansiedlung von Arten, Unterarten und Rassen, die in der Schweiz wild lebend nicht
mehr vorkommen, bewilligen, sofern:41 a.

ein genügend grosser artspezifischer Lebensraum vorhanden ist; b.

entsprechende rechtliche Vorkehren zum Schutz der Art getroffen sind; c.

keine Nachteile für die Erhaltung der Artenvielfalt und ihrer genetischen Eigenart entstehen.

39

SR 922.0

40

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

41 Fassung

gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

Natur- und Heimatschutz 10

451.1

3a. Abschnitt:
Moore und Moorlandschaften von besonderer Schönheit und
von nationaler Bedeutung
42
a43 Schutz der Moore Die Bezeichnung der Moore von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie ihr Schutz und Unterhalt richtet sich nach den Artikeln 16, 17 und 19.


Art. 22


44

Schutz der Moorlandschaften 1

Die Bezeichnung der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele werden in einer besonderen
Verordnung (Inventar) geregelt.

2

Die Kantone regeln nach Anhören des BUWAL die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.

3

Der Bund beteiligt sich, je nach Finanzkraft der Kantone, mit einer Abgeltung von 60-75 Prozent an den Kosten der Schutz- und Unterhaltsmassnahmen. Bei den
Kantonen, die durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz stark belastet sind,
kann er diesen Ansatz um höchstens 15 Prozent erhöhen. Im übrigen gelten sinngemäss die Bestimmungen der Artikel 4, 5 Absatz 5 und 6-10.

4

Die Abgeltung für Biotope von nationaler Bedeutung, die sich innerhalb von Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung befinden, richtet sich nach den Artikeln 17 und 19.

4. Abschnitt: Vollzug

Art. 23

Bundesorgane

1

Das BUWAL und das BAK sind die Fachstellen des Bundes für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege. Sie vollziehen das NHG, soweit nicht andere Bundesbehörden zuständig sind.45

1bis Sind andere Bundesbehörden für den Vollzug zuständig, so wirken das BUWAL
und das BAK nach Artikel 3 Absatz 4 NHG mit.46 42

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

43

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

44

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

45 Fassung

gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

46 Eingefügt durch Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

Verordnung

11

451.1

2

Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) sind die beratenden Fachkommissionen des Bundes für Angelegenheiten des Naturschutzes, des Heimatschutzes und
der Denkmalpflege.47


Art. 24


48

Organisation der ENHK und der EKD 1

Die ENHK und die EKD bestehen aus je höchstens 15 Mitgliedern. Bei ihrer Zusammensetzung werden das Fachwissen sowie die einzelnen Aufgabenbereiche und
Sprachgebiete berücksichtigt. Der Bundesrat wählt die Mitglieder und bezeichnet die
Präsidentin oder den Präsidenten. Im übrigen organisieren sich die Kommissionen
selber.

2

Auf Antrag der ENHK und der EKD können das BUWAL und das BAK Personen mit Spezialkenntnissen zu ständigen Konsulentinnen oder Konsulenten ernennen.
Sie beraten in ihren Spezialgebieten die Kommissionen sowie das BUWAL und das
BAK.

3

Das UVEK genehmigt das Geschäftsreglement der ENHK und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) dasjenige der EKD.49 4

Das BUWAL und das BAK führen die Sekretariate und entschädigen sie zulasten der Sachkredite.

5

Die ENHK und die EKD erstatten dem UVEK beziehungsweise dem EDI jährlich Bericht über ihre Tätigkeit.50

Art. 25

Aufgaben der ENHK und der EKD51 1

Die ENHK und die EKD haben insbesondere folgende Aufgaben: a.52 sie beraten die Departemente in grundsätzlichen Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege; b.

sie wirken beratend mit beim Vollzug des NHG; c.

sie wirken mit bei der Vorbereitung und Nachführung der Inventare von Objekten von nationaler Bedeutung; 47

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

48

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

49 Fassung

gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

50 Fassung

gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

51

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

52

Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

Natur- und Heimatschutz 12

451.1

d.53 sie begutachten Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege zuhanden der Behörden des Bundes und der Kantone, die
Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG zu erfüllen haben (Art. 7 und 8 NHG); e.54 sie erstatten besondere Gutachten (Art. 17a NHG), sofern ein Vorhaben, das keine Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG darstellt, ein Objekt beeinträchtigen könnte, das in einem Inventar des Bundes nach Artikel 5 NHG aufgeführt oder anderweitig von besonderer Bedeutung ist.

2

Die EKD hat zudem folgende Aufgaben: a.

sie nimmt auf Ersuchen des BAK zu Gesuchen um Finanzhilfen im Bereich
der Denkmalpflege Stellung; b.

sie pflegt die Zusammenarbeit und den wissenschaftlichen Austausch mit
allen interessierten Kreisen und fördert die praktische und theoretische
Grundlagenarbeit.55

3

Mitglieder der EKD, Konsulentinnen oder Konsulenten sowie weitere ausgewiesene Personen können vom BAK als Expertinnen und Experten mit der fachlichen
Beratung und Begleitung der Kantone bei der Ausführung von Massnahmen beauftragt werden.56

Art. 26

Aufgaben der Kantone

1

Die Kantone sorgen für einen sachgerechten und wirksamen Vollzug von Verfassungs- und Gesetzesauftrag. Sie bezeichnen dazu Amtsstellen als Fachstellen für
Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege und geben diese dem BUWAL oder
dem BAK bekannt.57

2

Die Kantone berücksichtigen bei ihren raumwirksamen Tätigkeiten (Art. 1 der V vom 2. Okt. 198958 über die Raumplanung) die Massnahmen, für die der Bund Finanzhilfen oder Abgeltungen nach der vorliegenden Verordnung ausrichtet. Sie sorgen insbesondere dafür, dass die Pläne und Vorschriften, welche die zulässige Nutzung des Bodens im Sinne der Raumplanungsgesetzgebung regeln, den Schutzmassnahmen Rechnung tragen.

53

Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

54

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

55

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

56

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

57

Fassung des Satzes gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996
(AS 1996 225).

58

SR 700.1

Verordnung

13

451.1


Art. 27

Mitteilung von Erlassen und Verfügungen 1

Die Kantone teilen dem BUWAL oder dem BAK ihre Erlasse über den Naturschutz, den Heimatschutz und die Denkmalpflege mit.59

2

Die zuständigen Behörden teilen dem BUWAL folgende Verfügungen mit: a.

Ausnahmen von den Artenschutzbestimmungen (Art. 22 Abs. 1 und 3 NHG;
Art. 20 Abs. 3);

b.

Beseitigung von Ufervegetation (Art. 22 Abs. 2 und 3 NHG); c.

Feststellungsverfügungen im Biotop- und Artenschutz (Art. 14 Abs. 4); d.

Wiederherstellungsverfügungen (Art. 24e NHG); e.60 Verfügungen, die Bauten, Anlagen und Bodenveränderungen in Biotopen von nationaler Bedeutung (Art.

18a NHG) oder in Moorlandschaften (Art. 23b NHG) betreffen.

3

Haben die ENHK, die EKD, das BUWAL oder das BAK bei einem Vorhaben im Sinne von Artikel 2 mitgewirkt, so teilt die zuständige Behörde ihnen auf Begehren
die entsprechende Verfügung mit.

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 28

Aufhebung bisherigen Rechts Es werden aufgehoben: a.

die Vollziehungsverordnung vom 27. Dezember 196661 zum Bundesgesetz
über den Natur- und Heimatschutz; b.

der Bundesratsbeschluss vom 6. Juni 198862 über die Anwendung von Artikel 18d NHG.


Art. 29

Übergangsbestimmung

1

Bis der Bundesrat die Biotope von nationaler Bedeutung (Art. 16) und die Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung (Art. 22) bezeichnet hat und solange die einzelnen Inventare nicht abgeschlossen sind,

a.

sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der
Zustand von Biotopen, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und
Unterlagen nationale Bedeutung zukommt, nicht verschlechtert; 59

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

60 Eingefügt durch Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).

61

[AS 1966 1646, 1977 2273 Ziff. I 41, 1985 670 Ziff. I 5, 1986 988] 62

In der AS nicht veröffentlicht.

Natur- und Heimatschutz 14

451.1

b.63 bestimmt das BUWAL im Einzelfall aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen bei Beitragsgesuchen die Bedeutung eines Biotops oder
einer Moorlandschaft;

c.64 sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand von Moorlandschaften, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen besondere Schönheit und nationale Bedeutung
zukommt, nicht verschlechtert.

2

Die Finanzierung gemäss Absatz 1 Buchstaben a und b richtet sich nach Artikel 17, jene gemäss Absatz 1 Buchstabe c nach Artikel 22.65 3

Die Behörden und Amtsstellen des Bundes sowie seiner Anstalten und Betriebe treffen dort, wo sie nach der anwendbaren Spezialgesetzgebung des Bundes zuständig sind, die Sofortmassnahmen nach Absatz 1 Buchstaben a und c.66

Art. 30

Inkrafttreten

Diese Verordnung tritt am 1. Februar 1991 in Kraft.

63

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

64

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

65

Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

66

Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).

Verordnung

15

451.1

Anhang 1

(Art. 14 Abs. 3)

Liste der ökologischen Kennarten
lateinisch deutsch

Hochmoore, Zwischenmoore Andromeda polifolia

Rosmarinheide

Betula nana

Zwergbirke

Betula pubescens

Moor-Birke

Carex lasiocarpa

Behaartfrüchtige Segge Carex limosa

Schlamm-Segge

Carex rostrata

Schnabel-Segge

Eriophorum vaginatum Scheiden-Wollgras

Menyanthes trifoliata Fieberklee

Vaccinium quadripetalus und
microcarpus

Gemeine und Kleinfrüchtige Moosbeere Potentilla palustris

Blutauge

Rhynchospora sp.

Schnabelbinse

Scheuchzeria palustris Blumenbinse

Sphagnum sp.

Torfmoose

Uferbereiche, Verlandungsgesellschaften und Flachmoore Ceratophyllum sp.

Hornblatt

Hippuris vulgaris

Tannenwedel

Lemna trisulca

Dreifurchige Wasserlinse Myriophyllum sp.

Tausendblatt

Potamogeton-Bestände Laichkraut-Bestände

Ranunculus aquatilis Grosser Wasserhahnenfuss Ranunculus circinatus Starrer Hahnenfuss

Utricularia sp.

Wasserschlauch

Cicuta virosa

Wasserschierling

Equisetum fluviatile Schlamm-Schachtelhalm Phragmites

Schilf(wenn zeitweise im Wasser) Phalaris-Bestände

Rohrglanzgras-Bestände Ranunculus lingua

Grosser Sumpf-Hahnenfuss Rorippa amphibia

Wasserkresse

Natur- und Heimatschutz 16

451.1

lateinisch

deutsch

Typha-Bestände

Rohrkolben-Bestände Schoenoplectus lacustris Gemeine Seebinse

Cladium mariscus

Sumpfried

Carex acutiformis

Sumpf-Segge

Carex elata

Steife Segge

Carex gracilis

Schlanke Segge

Carex paniculata

Rispen-Segge

Carex appropinquata Gedrängtährige Segge

Carex vesicaria

Blasen-Segge

Carex davalliana

Davalls Segge

Carex fusca

Braune Segge

Carex hostiana

Hosts Segge

Carex panicea

Hirse-Segge

Euphorbia palustris Sumpf-Wolfsmilch

Hydrocotyle vulgaris Wassernabel

Lathyrus paluster

Sumpf-Platterbse

Lysimachia thyrsiflora Strauss-Gilbweiderich Molinia sp.

Pfeifengras, Besenried Ophioglossum vulgatum Natterzunge

Parnassia palustris Studentenröschen

Pedicularis palustris Sumpf-Läusekraut

Peucedanum palustre Sumpf-Haarstrang

Pinguicula alpina

Weisses Alpen-Fettkraut Pinguicula vulgaris

Gemeines Fettblatt

Primula farinosa

Mehlprimel

Saxifraga aizoides

Bewimperter Steinbrech Schoenus ferrugineus

Rostrote Kopfbinse

Schoenus nigricans

Schwärzliche Kopfbinse Scutellaria galericulata Sumpf-Helmkraut

Selinum carvifolia

Kümmelsilge

Serratula tinctoria Färber-Scharte

Succisa pratensis

Abbisskraut

Swertia perennis

Moorenzian

Verordnung

17

451.1

lateinisch

deutsch

Thalictrum flavum

Gelbe Wiesenraute

Thelypteris palustris Sumpf-Wurmfarn

Tofieldia calyculata Gemeine Liliensimse

Veronica scutellata Schildfrüchtiger Ehrenpreis Viola palustris

Sumpf-Veilchen

Trockenrasen, magere Wiesen und Weiden Anthyllis vulneraria s. l.

Gemeiner Wundklee

Astragalus exscapus Stengelloser Tragant

Astragalus monspessulanus Französischer Tragant Astragalus onobrychis Esparsetten-Tragant

Betonica officinalis Gebräuchliche Betonie Bromus erectus Aufrechte Trespe, Burstgras

Carex humilis (in Wiesen) Niedrige Segge (in Wiesen) Dianthus carthusianorum Kartäuser-Nelke

Ephedra helvetica

Schweizerisches Meerträubchen Euphorbia seguieriana Séguiers Wolfsmilch

Euphorbia verrucosa Warzige Wolfsmilch

Euphrasia stricta

Heide-Augentrost

Fumana procumbens und ericoides Niederliegendes und aufrechtes Heideröschen Genista pilosa

Behaarter Ginster

Gentiana verna

Frühlings-Enzian

Gentianella ciliata Gefranster Enzian

Gentianella germanica Deutscher Enzian

Globularia punctata Gemeine Kugelblume

Helianthemum nummularium s. l.

Gemeines Sonnenröschen Hippocrepis comosa

Hufeisenklee

Linaria angustissima Italienisches Leinkraut Linum tenuifolium

Feinblättriger Lein Lotus delortii

Behaarter Hornklee

Medicago minima

Zwerg-Schneckenklee Odontites lutea

Gelber Zahntrost

Ononis sp. (ohne rotundifolia) Hauhechel (ohne rundblättriger H.)

Natur- und Heimatschutz 18

451.1

lateinisch

deutsch

Oxytropis halleri

Hallers Spitzkiel

Oxytropis pilosa

Zottiger Spitzkiel

Pimpinella nigra

Schwarze Bibernelle Pimpinella saxifraga s. str.

Kleine Bibernelle

Potentilla canescens Graues Fingerkraut

Potentilla cinerea

Aschgraues Fingerkraut Potentilla pusilla

Achwachflockiges Fingerkraut Primula veris

Frühlings-Schlüsselblume Prunella grandiflora

Grossblütige Brunelle Prunella laciniata

Weisse Brunelle

Pulsatilla montana

Berg-Küchenschelle

Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuss

Salvia pratensis

Wiesensalbei

Seseli annuum

Hügel-Sesel

Sesleria coerulea

Blaue Seslerie, Blaugras (in Wiesen) Teucrium chamaedrys

Echter Gamander

Teucrium montanum

Berg-Gamander

Thalictrum simplex

Schmalblättrige Wiesenraute Trifolium montanum

Berg-Klee

Trinia glauca

Faserschirm

Veronica prostrata

Niederliegender Ehrenpreis Veronica spicata

Ahriger Ehrenpreis

Auenvegetation Epilobium fleischeri

Fleischers Weidenröschen Epilobium dodonaei

Dodonaeus' Weidenröschen Equisetum hiemale

Überwinternder Schachtelhalm Erucastrum nasturtiifolium Brunnenkressenblättrige Rampe Hippophae rhamnoides

Sanddorn

Myricaria germanica Tamariske

Ranunculus fluitans Flutender Wasserhahnenfuss Ranunculus trichophyllus Haarblättriger Wasserhahnenfuss Thalictrum aquilegiifolium Akeleiblättrige Wiesenraute Salix alba

Silber-Weide

Verordnung

19

451.1

lateinisch

deutsch

Salix elaeagnos

Lavendel-Weide

Salix triandra

Mandel-Weide

Alnus incana

Grau-Erle, Weiss-Erle Alnus glutinosa

Schwarz-Erle

Trockene Wälder (Föhren, Flaumeichen usw.) und Gebüsche Acer opalus

Schneeballblättriger Ahorn Amelanchier ovalis

Felsenmispel

Buglossoides purpurocaerulea Blauer Steinsame

Colutea arborescens Gemeiner Blasenstrauch Coronilla coronata

Berg-Kronwicke

Cotoneaster integerrimus Gewöhnliche Steinmispel Cotoneaster tomentosus Filzige Steinmispel

Cyclamen purpurascens Zyklamen

Cytisus nigricans

Schwarzwerdender Geissklee Erica carnea

Schneeheide, Erika

Filipendula hexapetala Knollige Spierstaude

Pinus-Bestände

Föhren-Bestände

Fragaria viridis

Hügel-Erdbeere

Geranium sanguineum Blutroter Storchenschnabel Lathyrus niger

Dunkle Platterbse

Ononis rotundifolia Rundblättriger Hauhechel Potentilla alba

Weisses Fingerkraut Potentilla micrantha

Kleinblütiges Fingerkraut Potentilla rupestris

Felsen-Fingerkraut

Primula columnae

Graufilzige Schlüsselblume prunus mahaleb

Felsenkirche, Steinweichsel Pulmonaria angustifolia Azurblaues Lungenkraut Pyrola chlorantha

Grünliches Wintergrün Rhamnus saxatilis

Felsen-Kreuzdorn

Rosa (alle Arten ohne R. arvensis,
R. canina, R. pendulina) Rose (ohne Feldrose, Weisse Wildrose, Hundsrose, Alpen-Hagrose) Seseli libanotis

Hirschheil

Sorbus aria

Mehlbeerbaum

Trifolium rubens

Purpur-Klee

Natur- und Heimatschutz 20

451.1

lateinisch

deutsch

Vicia tenuifolia

Schmalblättrige Vogelwicke Schluchtwälder, Wälder an Steilhängen usw. Actaea spicata

Christophskraut

Campanula latifolia Breitblättrige Glockenblume Lunaria rediviva

Wilde Mondviole

Phyllitis scolopendrium Hirschzunge

Stellaria holostea

Grossblumige Sternmiere (EichenHagebuchen-Wälder) Taxus baccata

Eibe

Verordnung

21

451.1

Anhang 2

(Art. 20 Abs. 1)

Liste der geschützten Pflanzen
lateinisch deutsch

Phyllitis scolopendrium Hirschzunge

Polystichum setiferum Borstiger Schildfarn

Polystichum braunii Brauns Schildfarn

Adiantum capillus-veneris Venushaar

Matteuccia struthiopteris Straussfarn

Ephedra helvetica

Meerträubchen

Carex baldensis

Monte Baldo-Segge

Calla palustris

Drachenwurz

Asphodelus albus

Affodill

Paradisea liliastrum Paradieslilie

Lilium martagon

Türkenbund

Lilium bulbiferum, beide Unterarten Feuerlilie, beide Unterarten Fritillaria meleagris Schachblume

Tulipa, alle Arten

Tulpe, alle Arten

Erythronium dens-canis Hundszahn

Leucojum aestivum

Sommer-Knotenblume

Iris sibirica

Sibirische Schwertlilie Iris pseudacorus

Gelbe Schwertlilie

Gladiolus, alle Arten Gladiole, alle Arten

Orchidaceae, alle Arten Orchideen, alle Arten Lychnis coronaria

Kranzrade

Dianthus glacialis

Gletschernelke

Dianthus gratianopolitanus Grenobler Nelke

Dianthus superbus

Pracht-Nelke

Nymphaea alba

Seerose

Nuphar, alle Arten

Teichrose, alle Arten Paeonia officinalis

Pfingstrose

Aquilegia alpina

Alpenakelei

Delphinium elatum

Hoher Rittersporn

Anemone silvestris

Hügelanemone

Natur- und Heimatschutz 22

451.1

Pulsatilla vulgaris Küchenschelle

Adonis vernalis

Frühlingsadonis

Papaver alpinum

Alpenmohn

Drosera, alle Arten Sonnentau, alle Arten Sempervivum wulfeni

gelbe Hauswurz

Sempervivum grandiflorum Gaudins Hauswurz

Sorbus domestica

Speierling

Dictamus albus

Diptam

Daphne cneorum

Fluhröschen

Daphne alpina

Alpen-Seidelbast

Eryngium alpinum

Alpenmannstreu

Androsace, alle Arten Mannsschild, alle Arten Armeria, alle Arten

Grasnelke, alle Arten Gentiana pneumonanthe Lungen-Enzian

Eritrychium nanum

Himmelsherold

Dracocephalum, beide Arten Drachenkopf, beide Arten Artemisia, alle kleinen alpinen Arten Edelrauten, alle kleinen alpinen
Arten

Myosotis rehsteineri Bodensee-Vergissmeinnicht

Verordnung

23

451.1

Anhang 3

(Art. 20 Abs. 2)

Liste der geschützten Tiere
lateinisch deutsch

Invertebrata

Wirbellose

Formica (rufa, aquilonia, lugubris,
polyctena, pratensis, truncorum) Rote Waldameise (Gruppe) Lucanus cervus

Hirschkäfer

Dorcardion fuliginator Erdböckchen

Manthis religiosa

Gottesanbeterin

Odonata

alle Libellen

Ascalaphus sp.

Schmetterlingshaft

Lepidoptera, folgende Arten: Tagfalter, folgende Arten: Parnassius apollo

Apollo

Parnassius mnemosyne Schwarzer Apollo

Papilio machaon

Schwalbenschwanz

Iphiclides podalirius Segelfalter

Antocharis cardamines Aurorafalter

Araschnia levana

Landkärtchen

Colias palaeno

Hochmoorgelbling

Apatura iris

Grosser Schillerfalter Limenitis camilla

Kleiner Eisvogel

Argynnis paphia

Kaisermantel

Polygonia c-album

C-Falter

Neptis rivularis

Damenbrett

Erebia christi

Erebia Christi

Erebia sudetica

Sudetischer Mohrenfalter Nymphalis antiopa

Trauermantel

Nymphalis polychloros Grosser Fuchs

Boloria aquilonaris Hochmoor-Perlmutterfalter Coenonympha oedippus

Moorwiesenvögelchen Coenonympha hero

Waldwiesenvögelchen Chazara briseis

Felsenfalter

Everes argiades

Kurzschwänziger Bläuling

Natur- und Heimatschutz 24

451.1

Maculinea alcon

Kleiner Moorbläuling Maculinea arion

Schwarzgefleckter Bläuling Maculinea teleius

Grosser Moorbläuling Maculinea nausithous

Dunkler Moorbläuling Eurodryas aurinia

Skabiosenscheckenfalter Lycaena dispar

Grosser Feuerfalter Chiroptera

alle Fledermäuse

Reptilia

alle Kriechtiere (Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen) Vertebrata

Wirbeltiere

Amphibia

alle Lurche (Frösche, Unken,
Kröten, Salamander, Molche) Erinaceus europaeus

Igel

Verordnung

25

451.1

Anhang 4

(Art. 20 Abs. 4)

Liste der kantonal zu schützenden Tierarten
lateinisch deutsch

Soricidae

alle Spitzmäuse

Gliridae

alle Schläfer

Microtus nivalis

Schneemaus

Mus posciavinus

Tabakmaus

Mycromys minutus

Zwergmaus

Natur- und Heimatschutz 26

451.1