1
Verordnung
über den Natur- und Heimatschutz
(NHV)
vom 16. Januar 1991 (Stand am 28. März 2000) Der Schweizerische Bundesrat, gestützt auf Artikel 26 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 19661 über den Natur- und
Heimatschutz (NHG),
in Ausführung des Übereinkommens vom 19. September 19792) über die Erhaltung
der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume, verordnet:
1. Abschnitt:
Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei Erfüllung von Bundesaufgaben3
Art. 1
4
Bei der Erfüllung von Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG und bei der Schaffung
und Änderung von Rechtserlassen sowie Konzepten und Sachplänen (Art. 13 des
Raumplanungsgesetzes5) für diese Aufgaben berücksichtigen die zuständigen Behörden des Bundes und der Kantone die Anforderungen von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege.
Art. 2
Mitwirkung der Fachorgane für Naturschutz, Heimatschutz und
Denkmalpflege6
1
Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) und das Bundesamt für Kultur (BAK) stehen den für die Erfüllung von Bundesaufgaben zuständigen
Behörden beratend zur Verfügung.
AS 1991 249
1
SR 451
2
SR 0.455
3
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
4
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
5
SR 700
6
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
451.1
Natur- und Heimatschutz 2
451.1
2 Die zuständigen Behörden des Bundes holen bei der Erfüllung einer Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG eine fachliche Stellungnahme der Kantone ein. Für die
Mitwirkung des BUWAL und des BAK gilt Artikel 3 Absatz 4 NHG.7 3 Die Kantone sorgen für die Mitwirkung ihrer Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei der Erfüllung der ihnen nach Artikel 1 obliegenden
Aufgaben.8
4 Das BUWAL und das BAK (Abs. 2) sowie die kantonalen Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege (Abs. 3) beurteilen im Rahmen ihrer Mitwirkung, ob nach Artikel 7 NHG ein Gutachten der zuständigen Fachkommission
des Bundes (Art. 23 Abs. 2) notwendig ist.9
Art. 3
10
Unterstützung von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege
durch den Bund11
Art. 4
Gesuch und Antrag
1
Gesuche um Finanzhilfen für Massnahmen zur Erhaltung von schützenswerten Objekten nach Artikel 13 NHG sind bei den kantonalen Fachstellen (Art. 26 Abs. 1)
einzureichen.12 Diese leiten sie mit ihrem Antrag und den erforderlichen Angaben
und Unterlagen an das BUWAL oder das BAK weiter.
2
Das BUWAL und das BAK erlassen Richtlinien darüber, welche Angaben und Unterlagen ihnen mit dem Antrag zuzustellen sind.
3
Die Gesuche sind vor der Durchführung der beabsichtigten Massnahmen einzureichen. Im Einvernehmen mit dem BUWAL oder dem BAK können die kantonalen
Fachstellen die vorzeitige Inangriffnahme bewilligen für:13 a.
dringliche Massnahmen; b.
periodisch wiederkehrende Leistungen; c.
Massnahmen aufgrund rechtskräftiger Beschwerdeentscheide.
7
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
8
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
9
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
10
Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225).
11
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
12
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
13
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
Verordnung
3
451.1
4
Für wesentliche oder zu Mehrkosten führende Änderungen der beabsichtigten Massnahmen ist unverzüglich ein Zusatzbegehren zu stellen. Andernfalls kann das
BUWAL oder das BAK eine Erhöhung des zugesicherten Bundesbeitrages ablehnen.14
Art. 5
Beitragsbemessung
1
Die Finanzhilfen werden, unter Festsetzung einer Höchstsumme, in Prozenten der beitragsberechtigten Aufwendungen bemessen und betragen, je nach Finanzkraft der
Kantone:
a.
20-35 Prozent für Objekte von nationaler Bedeutung; b.
15-25 Prozent für Objekte von regionaler Bedeutung; c.
10-15 Prozent für Objekte von lokaler Bedeutung.
1bis
Wird nachgewiesen, dass die unerlässlichen Massnahmen mit dem Beitragssatz nach Absatz 1 nicht finanziert werden können, so kann der Beitragssatz für alle
Objekte bis auf maximal 45 Prozent erhöht werden.15 2
Die Zusicherung einer Finanzhilfe setzt voraus, dass der Kanton eine seiner Finanzkraft entsprechende Leistung erbringt. Leistungen seiner öffentlich-rechtlichen
Gebietskörperschaften werden dabei mitgerechnet. Die Leistung des Kantons beträgt
in der Regel mindestens:16 17 a.
30-45 Prozent für Objekte von nationaler Bedeutung; b.
25-35 Prozent für Objekte von regionaler Bedeutung; c.
20-25 Prozent für Objekte von lokaler Bedeutung.
3
In begründeten Fällen und mit deren Einverständnis sind auch Leistungen von Organisationen des Naturschutzes, des Heimatschutzes oder der Denkmalpflege sowie
von Kirchgemeinden an den Kantonsbeitrag anrechenbar.18 19 4
Der Beitragssatz kann angemessen herabgesetzt werden, wenn a.
der Empfänger an den beabsichtigten Massnahmen ein erhebliches eigenes
Interesse hat;
b.
der Empfänger die zumutbaren Selbsthilfemassnahmen und übrigen Finanzierungsmöglichkeiten nicht ausschöpft, oder c.
der Kanton sich finanziell nicht genügend beteiligt.
14
Fassung des Satzes gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996
(AS 1996 225).
15
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
16
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
17
Die vorliegende Fassung dieser Bestimmung tritt für den Bereich der Denkmalpflege erst
am 1. Jan. 2000 in Kraft. Für die alte Fassung siehe AS 1991 249.
18
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
19
Die vorliegende Fassung dieser Bestimmung tritt für den Bereich der Denkmalpflege erst
am 1. Jan. 2000 in Kraft. Für die alte Fassung siehe AS 1991 249.
Natur- und Heimatschutz 4
451.1
5
Finanzhilfen können, nach Rücksprache mit den kantonalen Fachstellen, pauschal oder global festgelegt werden, wenn ihr Zweck auf diese Weise erreichbar ist.20
Art. 6
Beitragsberechtigte Aufwendungen 1
Beitragsberechtigt sind nur Aufwendungen, die tatsächlich entstanden und für die zweckmässige Erfüllung der Aufgabe erforderlich sind.
2
Bei Unterhalts- und Restaurierungsarbeiten sind insbesondere auch Aufwendungen für Massnahmen, die im Hinblick auf die Wert- und Charaktererhaltung ausgeführt
werden (einschliesslich der entsprechenden Honoraranteile von Fachleuten), beitragsberechtigt.
3
Nicht beitragsberechtigt sind Aufwendungen für a.
Kapitalzinsen für Bauwerke; b.
Arbeiten und Massnahmen, die zum Zweck einer einträglicheren Verwendbarkeit eines Objektes ausgeführt werden.
Art. 7
Nebenbestimmungen
1
Die Zusicherung einer Finanzhilfe für ein Objekt kann insbesondere mit den Auflagen und Bedingungen verknüpft werden, dass:
a.
es dauernd oder für eine bestimmte Zeit unter Schutz gestellt wird; b.
es in einem dem Beitragszweck entsprechenden Zustand erhalten wird und
Änderungen des Zustandes der Zustimmung des BUWAL oder des BAK bedürfen; c.
der Beitragsempfänger periodisch über dessen Zustand Bericht erstattet; d.21 einer vom BUWAL oder dem BAK bezeichneten Person während der Ausführung von Arbeiten am Objekt jede gewünschte Einsicht gewährt wird;
e.
...22
f.23 alle verlangten Berichte, zeichnerischen und fotografischen Aufnahmen dem BUWAL oder dem BAK kostenlos überlassen werden; g.24 am Objekt eine dauerhafte Inschrift über die Mithilfe und den Schutz des Bundes angebracht wird; h.
die nötigen Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden; 20
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
21
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
22
Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225).
23
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
24
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
Verordnung
5
451.1
i.
Handänderungen oder andere rechtliche Veränderungen dem BUWAL oder
dem BAK sofort zu melden sind; k.
sein Zustand überwacht werden darf; l.
es in einem mit seiner Zweckbestimmung vereinbaren Masse für die Allgemeinheit zugänglich gemacht wird.
2
Das BUWAL und das BAK können auf die Ablieferung einer Dokumentation nach Absatz 1 Buchstabe f verzichten, wenn eine sachgerechte Archivierung und die Zugänglichkeit beim Kanton gewährleistet sind.25
Art. 8
26
oder den Grundeigentümer von der Anmerkungspflicht, falls die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen auf andere Weise gleichwertig abgesichert werden. Sie berücksichtigen dabei die Bedeutung des Objekts, seine potentielle Gefährdung sowie die
vorhandenen kantonalen rechtlichen Schutzmöglichkeiten.
Art. 9
27
Die Finanzhilfen werden im Einzelfall durch das BUWAL oder das BAK zugesprochen und ausbezahlt.
2
Diese Bestimmung gilt auch für die Artikel 14, 14a und, soweit es sich nicht um die Einleitung eines Enteignungsverfahrens handelt, 15 NHG.
Art. 10
Beitragszahlung
1
Eine zugesicherte Finanzhilfe wird aufgrund der von der kantonalen Fachstelle geprüften und genehmigten Abrechnung ausbezahlt.28 Die Abrechnung erfolgt nach
den Richtlinien des BUWAL und des BAK. Die Originalbelege sind dem BUWAL
oder dem BAK nur auf besonderes Verlangen zu unterbreiten. Sie dürfen dem Gesuchsteller erst nach erfolgter Auszahlung zurückgegeben werden.
2
In begründeten Fällen sind Teil- oder Vorauszahlungen möglich.
Art. 11
Nichterfüllung oder mangelhafte Erfüllung von Aufgaben Erfüllt der Beitragsempfänger seine Aufgabe trotz Mahnung nicht oder mangelhaft,
so wird die Finanzhilfe nicht ausbezahlt oder gekürzt. Bereits ausbezahlte Beiträge
können ganz oder teilweise samt einem Zins von jährlich 5 Prozent seit der Auszahlung zurückgefordert werden.
25
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
26
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
27
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
28
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
Natur- und Heimatschutz 6
451.1
Art. 12
Beiträge an Organisationen29 1
Organisationen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege von gesamtschweizerischer Bedeutung, die Anspruch auf eine Finanzhilfe nach Artikel 14 NHG erheben, haben dem BUWAL oder dem BAK ein begründetes Gesuch
einzureichen.30 Dem Gesuch sind detaillierte Unterlagen (Rechnungen und Berichte)
über die Tätigkeit der Vereinigung beizulegen, aus denen ersichtlich ist, in welchem
Masse beitragsberechtigte Leistungen im öffentlichen Interesse erbracht werden.
2
Finanzhilfen für Tätigkeiten, die im gesamtschweizerischen Interesse liegen, können auch ausgerichtet werden an:
a.
internationale Organisationen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege; b.
Sekretariate internationaler Übereinkommen für Naturschutz, Heimatschutz
und Denkmalpflege.31
a32 Forschung, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit 1
Gesuche um Finanzhilfen nach Artikel 14a Absatz 1 NHG sind dem BUWAL oder dem BAK einzureichen.
2
Im übrigen gelten sinngemäss die Artikel 4, 6 und 9-11.
3. Abschnitt: Schutz der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt
Art. 13
Grundsatz
Der Schutz der einheimischen Pflanzen und Tiere soll wenn möglich durch angepasste land- und forstwirtschaftliche Nutzung ihrer Lebensräume (Biotope) erreicht
werden. Diese Aufgabe erfordert die Zusammenarbeit zwischen den Fachorganen der
Land- und Forstwirtschaft und jenen des Natur- und Heimatschutzes.
Art. 14
Biotopschutz
1
Der Biotopschutz schafft zusammen mit dem ökologischen Ausgleich (Art. 15) und den Artenschutzbestimmungen (Art. 20) die Voraussetzung für den Fortbestand der
wildlebenden einheimischen Pflanzen- und Tierwelt.
2
Biotope werden insbesondere geschützt durch: 29
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
30
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
31
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
32
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
Verordnung
7
451.1
a.
Massnahmen zur Wahrung oder nötigenfalls Wiederherstellung ihrer Eigenart und biologischen Vielfalt; b.
Unterhalt, Pflege und Aufsicht zur langfristigen Sicherung des Schutzziels; c.
Gestaltungsmassnahmen, mit denen das Schutzziel erreicht, bestehende
Schäden behoben und künftige Schäden vermieden werden können; d.33 Ausscheidung ökologisch ausreichender Pufferzonen; e.
Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen.
3
Die Bezeichnung und Bewertung schutzwürdiger Biotope erfolgt insbesondere unter Zuhilfenahme der im Anhang 1 aufgeführten ökologischen Kennarten. Die
Kantone können diese Liste den regionalen Gegebenheiten anpassen. Als Kennarten
dienen auch die nach Artikel 20 geschützten Pflanzen- und Tierarten sowie die in
den vom BUWAL erlassenen oder anerkannten Roten Listen aufgeführten, gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten. Je nach Art oder Schutzziel des Biotops
sind weitere Kriterien, wie etwa Ansprüche mobiler Arten, zu berücksichtigen.
4
Die Kantone sehen ein zweckmässiges Feststellungsverfahren vor, mit dem möglichen Beeinträchtigungen schutzwürdiger Biotope sowie Verletzungen der Artenschutzbestimmungen des Artikels 20 vorgebeugt werden kann.
5
Bewilligungen für technische Eingriffe, die schutzwürdige Biotope beeinträchtigen können, dürfen nur erteilt werden, sofern der Eingriff standortgebunden ist und
einem überwiegenden Bedürfnis entspricht. Wer einen Eingriff vornimmt oder verursacht, ist zu bestmöglichen Schutz-, Wiederherstellungs- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.
Art. 15
Ökologischer Ausgleich 1
Der ökologische Ausgleich (Art. 18b Abs. 2 NHG) bezweckt insbesondere, isolierte Biotope miteinander zu verbinden, nötigenfalls auch durch die Neuschaffung
von Biotopen, die Artenvielfalt zu fördern, eine möglichst naturnahe und schonende
Bodennutzung zu erreichen, Natur in den Siedlungsraum einzubinden und das Landschaftsbild zu beleben.
2
Für Beiträge für besondere ökologische Leistungen in der Landwirtschaft gilt der Begriff des ökologischen Ausgleichs, wie er in der Öko-Beitragsverordnung vom
26. April 199334 verwendet wird.35
Art. 16
Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung 1
Die Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele und die Bestimmung der Fristen für die Anordnung der Schutzmass33
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
34
[AS 1993 1581, 1994 766, 1995 917; SR 431.914 Anhang 2 Ziff. 2. SR 910.132 Art. 41].
Siehe heute die V vom 24. Jan. 1996 (SR 910.132).
35
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
Natur- und Heimatschutz 8
451.1
nahmen nach Artikel 18a NHG werden in besonderen Verordnungen (Inventaren)
geregelt.
2
Die Inventare sind nicht abschliessend; sie sind regelmässig zu überprüfen und nachzuführen.
Art. 17
Schutz und Unterhalt der Biotope von nationaler Bedeutung 1
Für die Biotope von nationaler Bedeutung regeln die Kantone nach Anhören des BUWAL die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.
2
Der Bund beteiligt sich, je nach Finanzkraft der Kantone, mit einer Abgeltung von 60-75 Prozent an den Kosten der Schutz- und Unterhaltsmassnahmen. Bei Kantonen, die durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz stark belastet sind, kann
er diesen Ansatz um höchstens 15 Prozent erhöhen. In Ausnahmefällen kann er die
gesamten Kosten übernehmen.36 3
Im übrigen gelten sinngemäss die Bestimmungen der Artikel 4, 5 Absatz 5 und 610.
Art. 18
Abgeltungen für Biotope von regionaler und lokaler Bedeutung und
den ökologischen Ausgleich 1
Der Bund unterstützt die Kantone, je nach Finanzkraft, bei den Abgeltungen für die Biotope von regionaler und lokaler Bedeutung und den ökologischen Ausgleich mit a.
30-40 Prozent bei regionaler Bedeutung; b.
20-25 Prozent bei lokaler Bedeutung.
2
Er kann diese Ansätze für Kantone, die durch diese Aufgaben stark belastet sind, um höchstens 10 Prozent erhöhen.
3
Im übrigen gelten sinngemäss die Bestimmungen der Artikel 4, 5 Absatz 5 und 610.
Art. 19
37
besondere ökologische Leistungen in der Landwirtschaft ist in Artikel 7 der ÖkoBeitragsverordnung vom 26. April 199338 geregelt.
36
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
37
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
38
[AS 1993 1581, 1994 766, 1995 917; SR 431.914 Anhang 2 Ziff. 2. SR 910.132 Art. 41].
Siehe heute die V vom 24. Jan. 1996 (SR 910.132).
Verordnung
9
451.1
Art. 20
Artenschutz
1
Das unberechtigte Pflücken, Ausgraben, Ausreissen, Wegführen, Anbieten, Verkaufen, Kaufen oder Vernichten, insbesondere durch technische Eingriffe, von
wildlebenden Pflanzen der im Anhang 2 aufgeführten Arten ist untersagt.
2
Zusätzlich zu den im Bundesgesetz vom 20. Juni 198639 über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel genannten gelten die wildlebenden Tiere
der im Anhang 3 aufgeführten Arten als geschützt. Es ist untersagt, Tiere dieser Arten a.
zu töten, zu verletzen oder zu fangen, sowie ihre Eier, Larven, Puppen,
Nester oder Brutstätten zu beschädigen, zu zerstören oder wegzunehmen; b.
lebend oder tot, einschliesslich der Eier, Larven, Puppen oder Nester, mitzuführen, zu versenden, anzubieten, auszuführen, andern zu überlassen, zu
erwerben, in Gewahrsam zu nehmen oder bei solchen Handlungen mitzuwirken.
3
Die zuständige Behörde kann zusätzlich zu den Ausnahmebewilligungen nach Artikel 22 Absatz 1 NHG weitere Ausnahmebewilligungen erteilen,
a.
wenn dies der Erhaltung der biologischen Vielfalt dient; b.
für technische Eingriffe, die standortgebunden sind und einem überwiegenden Bedürfnis entsprechen. Ihr Verursacher ist zu bestmöglichen Schutzoder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.
4
Die Kantone regeln nach Anhören des BUWAL den angemessenen Schutz der im Anhang 4 aufgeführten Tierarten.
5
Wer gegen die Bestimmungen der Absätze 1 und 2 verstösst, ist strafbar nach Artikel 24a NHG.40
Art. 21
Wiederansiedlung von Pflanzen und Tieren Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) kann im Einvernehmen mit den betroffenen Kantonen die Wiederansiedlung von Arten, Unterarten und Rassen, die in der Schweiz wild lebend nicht
mehr vorkommen, bewilligen, sofern:41 a.
ein genügend grosser artspezifischer Lebensraum vorhanden ist; b.
entsprechende rechtliche Vorkehren zum Schutz der Art getroffen sind; c.
keine Nachteile für die Erhaltung der Artenvielfalt und ihrer genetischen Eigenart entstehen.
39
SR 922.0
40
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
41 Fassung
gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
Natur- und Heimatschutz 10
451.1
3a. Abschnitt:
Moore und Moorlandschaften von besonderer Schönheit und
von nationaler Bedeutung42
a43 Schutz der Moore Die Bezeichnung der Moore von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie ihr Schutz und Unterhalt richtet sich nach den Artikeln 16, 17 und 19.
Art. 22
44
Die Bezeichnung der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele werden in einer besonderen
Verordnung (Inventar) geregelt.
2
Die Kantone regeln nach Anhören des BUWAL die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.
3
Der Bund beteiligt sich, je nach Finanzkraft der Kantone, mit einer Abgeltung von 60-75 Prozent an den Kosten der Schutz- und Unterhaltsmassnahmen. Bei den
Kantonen, die durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz stark belastet sind,
kann er diesen Ansatz um höchstens 15 Prozent erhöhen. Im übrigen gelten sinngemäss die Bestimmungen der Artikel 4, 5 Absatz 5 und 6-10.
4
Die Abgeltung für Biotope von nationaler Bedeutung, die sich innerhalb von Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung befinden, richtet sich nach den Artikeln 17 und 19.
4. Abschnitt: Vollzug
Art. 23
Bundesorgane
1
Das BUWAL und das BAK sind die Fachstellen des Bundes für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege. Sie vollziehen das NHG, soweit nicht andere Bundesbehörden zuständig sind.45
1bis Sind andere Bundesbehörden für den Vollzug zuständig, so wirken das BUWAL
und das BAK nach Artikel 3 Absatz 4 NHG mit.46 42
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
43
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
44
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
45 Fassung
gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
46 Eingefügt durch Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
Verordnung
11
451.1
2
Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) sind die beratenden Fachkommissionen des Bundes für Angelegenheiten des Naturschutzes, des Heimatschutzes und
der Denkmalpflege.47
Art. 24
48
Die ENHK und die EKD bestehen aus je höchstens 15 Mitgliedern. Bei ihrer Zusammensetzung werden das Fachwissen sowie die einzelnen Aufgabenbereiche und
Sprachgebiete berücksichtigt. Der Bundesrat wählt die Mitglieder und bezeichnet die
Präsidentin oder den Präsidenten. Im übrigen organisieren sich die Kommissionen
selber.
2
Auf Antrag der ENHK und der EKD können das BUWAL und das BAK Personen mit Spezialkenntnissen zu ständigen Konsulentinnen oder Konsulenten ernennen.
Sie beraten in ihren Spezialgebieten die Kommissionen sowie das BUWAL und das
BAK.
3
Das UVEK genehmigt das Geschäftsreglement der ENHK und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) dasjenige der EKD.49 4
Das BUWAL und das BAK führen die Sekretariate und entschädigen sie zulasten der Sachkredite.
5
Die ENHK und die EKD erstatten dem UVEK beziehungsweise dem EDI jährlich Bericht über ihre Tätigkeit.50
Art. 25
Aufgaben der ENHK und der EKD51 1
Die ENHK und die EKD haben insbesondere folgende Aufgaben: a.52 sie beraten die Departemente in grundsätzlichen Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege; b.
sie wirken beratend mit beim Vollzug des NHG; c.
sie wirken mit bei der Vorbereitung und Nachführung der Inventare von Objekten von nationaler Bedeutung; 47
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
48
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
49 Fassung
gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
50 Fassung
gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
51
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
52
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
Natur- und Heimatschutz 12
451.1
d.53 sie begutachten Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege zuhanden der Behörden des Bundes und der Kantone, die
Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG zu erfüllen haben (Art. 7 und 8 NHG); e.54 sie erstatten besondere Gutachten (Art. 17a NHG), sofern ein Vorhaben, das keine Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG darstellt, ein Objekt beeinträchtigen könnte, das in einem Inventar des Bundes nach Artikel 5 NHG aufgeführt oder anderweitig von besonderer Bedeutung ist.
2
Die EKD hat zudem folgende Aufgaben: a.
sie nimmt auf Ersuchen des BAK zu Gesuchen um Finanzhilfen im Bereich
der Denkmalpflege Stellung; b.
sie pflegt die Zusammenarbeit und den wissenschaftlichen Austausch mit
allen interessierten Kreisen und fördert die praktische und theoretische
Grundlagenarbeit.55
3
Mitglieder der EKD, Konsulentinnen oder Konsulenten sowie weitere ausgewiesene Personen können vom BAK als Expertinnen und Experten mit der fachlichen
Beratung und Begleitung der Kantone bei der Ausführung von Massnahmen beauftragt werden.56
Art. 26
Aufgaben der Kantone
1
Die Kantone sorgen für einen sachgerechten und wirksamen Vollzug von Verfassungs- und Gesetzesauftrag. Sie bezeichnen dazu Amtsstellen als Fachstellen für
Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege und geben diese dem BUWAL oder
dem BAK bekannt.57
2
Die Kantone berücksichtigen bei ihren raumwirksamen Tätigkeiten (Art. 1 der V vom 2. Okt. 198958 über die Raumplanung) die Massnahmen, für die der Bund Finanzhilfen oder Abgeltungen nach der vorliegenden Verordnung ausrichtet. Sie sorgen insbesondere dafür, dass die Pläne und Vorschriften, welche die zulässige Nutzung des Bodens im Sinne der Raumplanungsgesetzgebung regeln, den Schutzmassnahmen Rechnung tragen.
53
Fassung gemäss Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die
Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
54
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
55
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
56
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
57
Fassung des Satzes gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996
(AS 1996 225).
58
SR 700.1
Verordnung
13
451.1
Art. 27
Mitteilung von Erlassen und Verfügungen 1
Die Kantone teilen dem BUWAL oder dem BAK ihre Erlasse über den Naturschutz, den Heimatschutz und die Denkmalpflege mit.59
2
Die zuständigen Behörden teilen dem BUWAL folgende Verfügungen mit: a.
Ausnahmen von den Artenschutzbestimmungen (Art. 22 Abs. 1 und 3 NHG;
Art. 20 Abs. 3);
b.
Beseitigung von Ufervegetation (Art. 22 Abs. 2 und 3 NHG); c.
Feststellungsverfügungen im Biotop- und Artenschutz (Art. 14 Abs. 4); d.
Wiederherstellungsverfügungen (Art. 24e NHG); e.60 Verfügungen, die Bauten, Anlagen und Bodenveränderungen in Biotopen von nationaler Bedeutung (Art.
18a NHG) oder in Moorlandschaften (Art. 23b NHG) betreffen.
3
Haben die ENHK, die EKD, das BUWAL oder das BAK bei einem Vorhaben im Sinne von Artikel 2 mitgewirkt, so teilt die zuständige Behörde ihnen auf Begehren
die entsprechende Verfügung mit.
5. Abschnitt: Schlussbestimmungen
Art. 28
Aufhebung bisherigen Rechts Es werden aufgehoben: a.
die Vollziehungsverordnung vom 27. Dezember 196661 zum Bundesgesetz
über den Natur- und Heimatschutz; b.
der Bundesratsbeschluss vom 6. Juni 198862 über die Anwendung von Artikel 18d NHG.
Art. 29
Übergangsbestimmung
1
Bis der Bundesrat die Biotope von nationaler Bedeutung (Art. 16) und die Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung (Art. 22) bezeichnet hat und solange die einzelnen Inventare nicht abgeschlossen sind,
a.
sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der
Zustand von Biotopen, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und
Unterlagen nationale Bedeutung zukommt, nicht verschlechtert; 59
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
60 Eingefügt durch Ziff. I I 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703).
61
[AS 1966 1646, 1977 2273 Ziff. I 41, 1985 670 Ziff. I 5, 1986 988] 62
In der AS nicht veröffentlicht.
Natur- und Heimatschutz 14
451.1
b.63 bestimmt das BUWAL im Einzelfall aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen bei Beitragsgesuchen die Bedeutung eines Biotops oder
einer Moorlandschaft;
c.64 sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand von Moorlandschaften, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen besondere Schönheit und nationale Bedeutung
zukommt, nicht verschlechtert.
2
Die Finanzierung gemäss Absatz 1 Buchstaben a und b richtet sich nach Artikel 17, jene gemäss Absatz 1 Buchstabe c nach Artikel 22.65 3
Die Behörden und Amtsstellen des Bundes sowie seiner Anstalten und Betriebe treffen dort, wo sie nach der anwendbaren Spezialgesetzgebung des Bundes zuständig sind, die Sofortmassnahmen nach Absatz 1 Buchstaben a und c.66
Art. 30
Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. Februar 1991 in Kraft.
63
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
64
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
65
Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
66
Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996
225).
Verordnung
15
451.1
Anhang 1
(Art. 14 Abs. 3)
Liste der ökologischen Kennarten
lateinisch deutsch
Hochmoore, Zwischenmoore Andromeda polifolia
Rosmarinheide
Betula nana
Zwergbirke
Betula pubescens
Moor-Birke
Carex lasiocarpa
Behaartfrüchtige Segge Carex limosa
Schlamm-Segge
Carex rostrata
Schnabel-Segge
Eriophorum vaginatum Scheiden-Wollgras
Menyanthes trifoliata Fieberklee
Vaccinium quadripetalus und
microcarpus
Gemeine und Kleinfrüchtige Moosbeere Potentilla palustris
Blutauge
Rhynchospora sp.
Schnabelbinse
Scheuchzeria palustris Blumenbinse
Sphagnum sp.
Torfmoose
Uferbereiche, Verlandungsgesellschaften und Flachmoore Ceratophyllum sp.
Hornblatt
Hippuris vulgaris
Tannenwedel
Lemna trisulca
Dreifurchige Wasserlinse Myriophyllum sp.
Tausendblatt
Potamogeton-Bestände Laichkraut-Bestände
Ranunculus aquatilis Grosser Wasserhahnenfuss Ranunculus circinatus Starrer Hahnenfuss
Utricularia sp.
Wasserschlauch
Cicuta virosa
Wasserschierling
Equisetum fluviatile Schlamm-Schachtelhalm Phragmites
Schilf(wenn zeitweise im Wasser) Phalaris-Bestände
Rohrglanzgras-Bestände Ranunculus lingua
Grosser Sumpf-Hahnenfuss Rorippa amphibia
Wasserkresse
Natur- und Heimatschutz 16
451.1
lateinisch
deutsch
Typha-Bestände
Rohrkolben-Bestände Schoenoplectus lacustris Gemeine Seebinse
Cladium mariscus
Sumpfried
Carex acutiformis
Sumpf-Segge
Carex elata
Steife Segge
Carex gracilis
Schlanke Segge
Carex paniculata
Rispen-Segge
Carex appropinquata Gedrängtährige Segge
Carex vesicaria
Blasen-Segge
Carex davalliana
Davalls Segge
Carex fusca
Braune Segge
Carex hostiana
Hosts Segge
Carex panicea
Hirse-Segge
Euphorbia palustris Sumpf-Wolfsmilch
Hydrocotyle vulgaris Wassernabel
Lathyrus paluster
Sumpf-Platterbse
Lysimachia thyrsiflora Strauss-Gilbweiderich Molinia sp.
Pfeifengras, Besenried Ophioglossum vulgatum Natterzunge
Parnassia palustris Studentenröschen
Pedicularis palustris Sumpf-Läusekraut
Peucedanum palustre Sumpf-Haarstrang
Pinguicula alpina
Weisses Alpen-Fettkraut Pinguicula vulgaris
Gemeines Fettblatt
Primula farinosa
Mehlprimel
Saxifraga aizoides
Bewimperter Steinbrech Schoenus ferrugineus
Rostrote Kopfbinse
Schoenus nigricans
Schwärzliche Kopfbinse Scutellaria galericulata Sumpf-Helmkraut
Selinum carvifolia
Kümmelsilge
Serratula tinctoria Färber-Scharte
Succisa pratensis
Abbisskraut
Swertia perennis
Moorenzian
Verordnung
17
451.1
lateinisch
deutsch
Thalictrum flavum
Gelbe Wiesenraute
Thelypteris palustris Sumpf-Wurmfarn
Tofieldia calyculata Gemeine Liliensimse
Veronica scutellata Schildfrüchtiger Ehrenpreis Viola palustris
Sumpf-Veilchen
Trockenrasen, magere Wiesen und Weiden Anthyllis vulneraria s. l.
Gemeiner Wundklee
Astragalus exscapus Stengelloser Tragant
Astragalus monspessulanus Französischer Tragant Astragalus onobrychis Esparsetten-Tragant
Betonica officinalis Gebräuchliche Betonie Bromus erectus Aufrechte Trespe, Burstgras
Carex humilis (in Wiesen) Niedrige Segge (in Wiesen) Dianthus carthusianorum Kartäuser-Nelke
Ephedra helvetica
Schweizerisches Meerträubchen Euphorbia seguieriana Séguiers Wolfsmilch
Euphorbia verrucosa Warzige Wolfsmilch
Euphrasia stricta
Heide-Augentrost
Fumana procumbens und ericoides Niederliegendes und aufrechtes Heideröschen Genista pilosa
Behaarter Ginster
Gentiana verna
Frühlings-Enzian
Gentianella ciliata Gefranster Enzian
Gentianella germanica Deutscher Enzian
Globularia punctata Gemeine Kugelblume
Helianthemum nummularium s. l.
Gemeines Sonnenröschen Hippocrepis comosa
Hufeisenklee
Linaria angustissima Italienisches Leinkraut Linum tenuifolium
Feinblättriger Lein Lotus delortii
Behaarter Hornklee
Medicago minima
Zwerg-Schneckenklee Odontites lutea
Gelber Zahntrost
Ononis sp. (ohne rotundifolia) Hauhechel (ohne rundblättriger H.)
Natur- und Heimatschutz 18
451.1
lateinisch
deutsch
Oxytropis halleri
Hallers Spitzkiel
Oxytropis pilosa
Zottiger Spitzkiel
Pimpinella nigra
Schwarze Bibernelle Pimpinella saxifraga s. str.
Kleine Bibernelle
Potentilla canescens Graues Fingerkraut
Potentilla cinerea
Aschgraues Fingerkraut Potentilla pusilla
Achwachflockiges Fingerkraut Primula veris
Frühlings-Schlüsselblume Prunella grandiflora
Grossblütige Brunelle Prunella laciniata
Weisse Brunelle
Pulsatilla montana
Berg-Küchenschelle
Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuss
Salvia pratensis
Wiesensalbei
Seseli annuum
Hügel-Sesel
Sesleria coerulea
Blaue Seslerie, Blaugras (in Wiesen) Teucrium chamaedrys
Echter Gamander
Teucrium montanum
Berg-Gamander
Thalictrum simplex
Schmalblättrige Wiesenraute Trifolium montanum
Berg-Klee
Trinia glauca
Faserschirm
Veronica prostrata
Niederliegender Ehrenpreis Veronica spicata
Ahriger Ehrenpreis
Auenvegetation Epilobium fleischeri
Fleischers Weidenröschen Epilobium dodonaei
Dodonaeus' Weidenröschen Equisetum hiemale
Überwinternder Schachtelhalm Erucastrum nasturtiifolium Brunnenkressenblättrige Rampe Hippophae rhamnoides
Sanddorn
Myricaria germanica Tamariske
Ranunculus fluitans Flutender Wasserhahnenfuss Ranunculus trichophyllus Haarblättriger Wasserhahnenfuss Thalictrum aquilegiifolium Akeleiblättrige Wiesenraute Salix alba
Silber-Weide
Verordnung
19
451.1
lateinisch
deutsch
Salix elaeagnos
Lavendel-Weide
Salix triandra
Mandel-Weide
Alnus incana
Grau-Erle, Weiss-Erle Alnus glutinosa
Schwarz-Erle
Trockene Wälder (Föhren, Flaumeichen usw.) und Gebüsche Acer opalus
Schneeballblättriger Ahorn Amelanchier ovalis
Felsenmispel
Buglossoides purpurocaerulea Blauer Steinsame
Colutea arborescens Gemeiner Blasenstrauch Coronilla coronata
Berg-Kronwicke
Cotoneaster integerrimus Gewöhnliche Steinmispel Cotoneaster tomentosus Filzige Steinmispel
Cyclamen purpurascens Zyklamen
Cytisus nigricans
Schwarzwerdender Geissklee Erica carnea
Schneeheide, Erika
Filipendula hexapetala Knollige Spierstaude
Pinus-Bestände
Föhren-Bestände
Fragaria viridis
Hügel-Erdbeere
Geranium sanguineum Blutroter Storchenschnabel Lathyrus niger
Dunkle Platterbse
Ononis rotundifolia Rundblättriger Hauhechel Potentilla alba
Weisses Fingerkraut Potentilla micrantha
Kleinblütiges Fingerkraut Potentilla rupestris
Felsen-Fingerkraut
Primula columnae
Graufilzige Schlüsselblume prunus mahaleb
Felsenkirche, Steinweichsel Pulmonaria angustifolia Azurblaues Lungenkraut Pyrola chlorantha
Grünliches Wintergrün Rhamnus saxatilis
Felsen-Kreuzdorn
Rosa (alle Arten ohne R. arvensis,
R. canina, R. pendulina) Rose (ohne Feldrose, Weisse Wildrose, Hundsrose, Alpen-Hagrose) Seseli libanotis
Hirschheil
Sorbus aria
Mehlbeerbaum
Trifolium rubens
Purpur-Klee
Natur- und Heimatschutz 20
451.1
lateinisch
deutsch
Vicia tenuifolia
Schmalblättrige Vogelwicke Schluchtwälder, Wälder an Steilhängen usw. Actaea spicata
Christophskraut
Campanula latifolia Breitblättrige Glockenblume Lunaria rediviva
Wilde Mondviole
Phyllitis scolopendrium Hirschzunge
Stellaria holostea
Grossblumige Sternmiere (EichenHagebuchen-Wälder) Taxus baccata
Eibe
Verordnung
21
451.1
Anhang 2
(Art. 20 Abs. 1)
Liste der geschützten Pflanzen
lateinisch deutsch
Phyllitis scolopendrium Hirschzunge
Polystichum setiferum Borstiger Schildfarn
Polystichum braunii Brauns Schildfarn
Adiantum capillus-veneris Venushaar
Matteuccia struthiopteris Straussfarn
Ephedra helvetica
Meerträubchen
Carex baldensis
Monte Baldo-Segge
Calla palustris
Drachenwurz
Asphodelus albus
Affodill
Paradisea liliastrum Paradieslilie
Lilium martagon
Türkenbund
Lilium bulbiferum, beide Unterarten Feuerlilie, beide Unterarten Fritillaria meleagris Schachblume
Tulipa, alle Arten
Tulpe, alle Arten
Erythronium dens-canis Hundszahn
Leucojum aestivum
Sommer-Knotenblume
Iris sibirica
Sibirische Schwertlilie Iris pseudacorus
Gelbe Schwertlilie
Gladiolus, alle Arten Gladiole, alle Arten
Orchidaceae, alle Arten Orchideen, alle Arten Lychnis coronaria
Kranzrade
Dianthus glacialis
Gletschernelke
Dianthus gratianopolitanus Grenobler Nelke
Dianthus superbus
Pracht-Nelke
Nymphaea alba
Seerose
Nuphar, alle Arten
Teichrose, alle Arten Paeonia officinalis
Pfingstrose
Aquilegia alpina
Alpenakelei
Delphinium elatum
Hoher Rittersporn
Anemone silvestris
Hügelanemone
Natur- und Heimatschutz 22
451.1
Pulsatilla vulgaris Küchenschelle
Adonis vernalis
Frühlingsadonis
Papaver alpinum
Alpenmohn
Drosera, alle Arten Sonnentau, alle Arten Sempervivum wulfeni
gelbe Hauswurz
Sempervivum grandiflorum Gaudins Hauswurz
Sorbus domestica
Speierling
Dictamus albus
Diptam
Daphne cneorum
Fluhröschen
Daphne alpina
Alpen-Seidelbast
Eryngium alpinum
Alpenmannstreu
Androsace, alle Arten Mannsschild, alle Arten Armeria, alle Arten
Grasnelke, alle Arten Gentiana pneumonanthe Lungen-Enzian
Eritrychium nanum
Himmelsherold
Dracocephalum, beide Arten Drachenkopf, beide Arten Artemisia, alle kleinen alpinen Arten Edelrauten, alle kleinen alpinen
Arten
Myosotis rehsteineri Bodensee-Vergissmeinnicht
Verordnung
23
451.1
Anhang 3
(Art. 20 Abs. 2)
Liste der geschützten Tiere
lateinisch deutsch
Invertebrata
Wirbellose
Formica (rufa, aquilonia, lugubris,
polyctena, pratensis, truncorum) Rote Waldameise (Gruppe) Lucanus cervus
Hirschkäfer
Dorcardion fuliginator Erdböckchen
Manthis religiosa
Gottesanbeterin
Odonata
alle Libellen
Ascalaphus sp.
Schmetterlingshaft
Lepidoptera, folgende Arten: Tagfalter, folgende Arten: Parnassius apollo
Apollo
Parnassius mnemosyne Schwarzer Apollo
Papilio machaon
Schwalbenschwanz
Iphiclides podalirius Segelfalter
Antocharis cardamines Aurorafalter
Araschnia levana
Landkärtchen
Colias palaeno
Hochmoorgelbling
Apatura iris
Grosser Schillerfalter Limenitis camilla
Kleiner Eisvogel
Argynnis paphia
Kaisermantel
Polygonia c-album
C-Falter
Neptis rivularis
Damenbrett
Erebia christi
Erebia Christi
Erebia sudetica
Sudetischer Mohrenfalter Nymphalis antiopa
Trauermantel
Nymphalis polychloros Grosser Fuchs
Boloria aquilonaris Hochmoor-Perlmutterfalter Coenonympha oedippus
Moorwiesenvögelchen Coenonympha hero
Waldwiesenvögelchen Chazara briseis
Felsenfalter
Everes argiades
Kurzschwänziger Bläuling
Natur- und Heimatschutz 24
451.1
Maculinea alcon
Kleiner Moorbläuling Maculinea arion
Schwarzgefleckter Bläuling Maculinea teleius
Grosser Moorbläuling Maculinea nausithous
Dunkler Moorbläuling Eurodryas aurinia
Skabiosenscheckenfalter Lycaena dispar
Grosser Feuerfalter Chiroptera
alle Fledermäuse
Reptilia
alle Kriechtiere (Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen) Vertebrata
Wirbeltiere
Amphibia
alle Lurche (Frösche, Unken,
Kröten, Salamander, Molche) Erinaceus europaeus
Igel
Verordnung
25
451.1
Anhang 4
(Art. 20 Abs. 4)
Liste der kantonal zu schützenden Tierarten
lateinisch deutsch
Soricidae
alle Spitzmäuse
Gliridae
alle Schläfer
Microtus nivalis
Schneemaus
Mus posciavinus
Tabakmaus
Mycromys minutus
Zwergmaus
Natur- und Heimatschutz 26
451.1